Ostfildern, 19. August 2024. Rund 100 Teilnehmer*innen nahmen am 13. August 2024 bei hochsommerlichen Temperaturen beim Allgäuer Holztag 2024 teil. Die Veranstaltung war Teil der alljährlichen Festwoche in Kempten. Unter dem Motto „HOLZ. HEIMAT. ZUKUNFT.“ stand der Wald mit der aktuellen europäischen Gesetzgebung und seinen nationalen Vorgaben und gesellschaftlichen Ansprüchen im Fokus.
Nach der Begrüßung durch Thomas Kiechle (Oberbürgermeister und Vorsitzender Allgäu GmbH), Hugo Wirthensohn (1. Vorstand Holzforum Allgäu) und Antonia Hegele (Bayrische Waldkönigin) startete das Rahmenprogramm mit dem Vortrag „Junge Stimmen: Zukunft Wald?“ durch Emma Thomas (Junges Netzwerk Forst e.V.). „Wir müssen einen klimastabilen und widerstandsfähigen Wald schaffen“, so die Forderung von Emma Thomas, welche die „Förster als Hüter der Natur“ sieht.
Was sich hinter den entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) und dem Bundeswaldgesetz (BWaldG) verbirgt, erläuterte Urban Treutlein (Ministerialrat am bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) an Hand von zahlreichen Beispielen. Ohne „Holz als dauerhafter CO2 Speicher“ geht es nicht, so Treutlein, der als größte Herausforderung und Ziel die „Entbürokratisierung in der Waldpolitik“ nannte.
Die anschließende Podiumsdiskussion thematisierte die neuen Gesetzgebungen, Holz als Baustoff sowie den Waldumbau und seine Folgen im Detail für die Zukunft der Wälder. Unter der Moderation von Markus Raffler (Chefredakteur Allgäuer Zeitung) diskutierten die Teilnehmer Julia Möbus (Geschäftsführerin Deutsche Säge- u. Holzindustrie Bundesverband e.V.), Erwin Taglieber (Präsident Deutscher Holzwirtschaftsrat e.V.), Bernhard Breitsameter (Präsident Bayrischer Waldbesitzerverband) sowie Niklas Wagener (MdB BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN), wie sich u.a. die Novellierung des Bundeswaldgesetzes auf die Förster konkret auswirken wird. Näher betrachtet wurden dabei auch die gesellschaftlichen Ansprüche, die vielfältigen Eigentümerinteressen, die Versorgung von Rohstoffen im eigenen Land sowie der Erhalt der ländlichen Strukturen. Die Herausforderungen sind vielfältig und erfordern innovative Lösungsansätze, darin waren sich alle einig. Bernhard Breitsameter resümierte „Der Wald als größte Klimaanlage der Welt“ spielt eine große Rolle darin, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Erwin Taglieber ergänzte dies mit der Forderung „zukünftig mehr Vertrauen in die Waldbesitzer zu setzen und den Abbau der Bürokratisierung zu forcieren“.
(Bilder: proHolzBW)
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