Rund 200 Teilnehmer bei der Einweihungsfeier des neuen Jugendtreffs in Ingersheim – ein Projekt von „Stuttgart 210 – Weiterdenken, weiterbauen“.
Ostfildern/Ingersheim, 30. Juli 2024. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Stuttgart 210 – Weiterdenken, weiterbauen“ führt ein Team von Architekten und Ingenieuren der Hochschulen Konstanz, Stuttgart und Karlsruhe mit proHolz Baden-Württemberg Betonschalungen der Baustelle des neuen Hauptbahnhofs in Stuttgart einem neuen Zweck zu und untersucht Möglichkeiten zur Wiederverwendung dieser Bauhilfsmittel im Rahmen verschiedener Reallabore. Im Juli 2024 wurde das Reallabor »Jugendtreff Ingersheim« zusammen mit 43 Studierenden von drei Partnerhochschulen (CEPT, ITU und HFT) des Master-Studiengangs imiad an der Hochschule für Technik Stuttgart aufgebaut. Am 19. Juli fand die Einweihungsfeier in Ingersheim statt.
Eng getaktet.
Die Gemeinde Ingersheim im Landkreis Ludwigsburg wurde im Jahr 2023 auf das Forschungsprojekt Stuttgart 210 aufmerksam und meldete Interesse an einem Jugendtreff am Neckar an. Der Entwurf der beteiligten Hochschulen zeichnete sich durch einen spektakulären Innenraum aus, der von den Holzoberflächen der gereinigten Schalungselemente geprägt wird. Im Dezember 2023 wurden die erforderlichen Bauteile nach Ingersheim transportiert und gesichert. Nach der Entwurfs- und Genehmigungsplanung folgte im März 2024 der Bauantrag. In einem sehr engen Zeitplan mussten Genehmigungen eingeholt werden, so war zum Beispiel aufgrund der Nähe zum Neckar auch der Hochwasserschutz ein Thema, das neue Gebäude musste die Anforderungen nach HQ100 für Überschwemmungsgebiete erfüllen. Durch die Genehmigungsphase führten nur die unermüdlichen und unzähligen Telefonate und persönlichen Abstimmungen mit den jeweiligen Stellen, auch der Gemeinderat und das Landratsamt waren von Anfang an mit eingebunden.
„Es braucht Leute, die immer dranbleiben.“
Schon bei den vorbereitenden Arbeiten durch tatkräftige Ingersheimer Handwerker, Unternehmen und Bürger zeigte sich die Begeisterung der Bürger von Ingersheim für das Design-Build-Projekt. Auch als die Studierenden-Teams den Jugendtreff zwischen dem 8. bis 19. Juli in einem zweiwöchigen, internationalen Workshop der HFT Stuttgart, sowie den Partnerhochschulen CEPT Ahmedabad/Indien und ITÜ Istanbul/Türkei aufbauten, packten die Ingersheimer kräftig mit an, wo es ging, und sorgten unter anderem für die Verpflegung der Studierenden. Simone Lehnert: „Es braucht Leute, die immer dranbleiben.“ Wetterkapriolen zum Trotz und mit einigen Nacht-Schichten konnte der sehr sportliche Zeitplan weitestgehend eingehalten werden und der Jugendtreff mit seiner leicht sakralen Anmutung am Freitag, den 19. Juli 2024 eingeweiht werden. Mit den Gemeindevertretern, Studierenden, Hochschulrepräsentanten, Handwerkern und den beteiligten Unternehmen sowie den Ingersheimern Bürgern fanden sich am Freitag um die 200 Menschen ein. Bürgermeisterin Simone Lehnert hielt die Eröffnungsansprache. Lehnert: „Teil von einem interessanten Gedanken zu sein – nämlich Dinge, die eigentlich weggeworfen werden, zu nutzen, das hat uns begeistert.“ Das Projekt steht exemplarisch für das starke Gemeinschaftsgefühl in der Gemeinde: „Ingersheim schafft Gemeinschaft“ – und genau dafür sorgt der Jugendtreff schon in der Bauphase. Auch Wolfgang Bechtle, Dezernent im Landratsamt für Umwelt, Technik und Bauen, erfasste den tiefsitzenden Gemeinschaftssinn in Ingersheim: „Der Jugendtreff hat schon beim Aufbau die Menschen zusammengebracht.“ Professor Kretzer von der HFT Stuttgart bedankte sich bei allen beteiligten Studierenden aus dem In- und Ausland für die engagierte Zusammenarbeit. Roman Kreuzer, Projektleiter des „Jugendtreff Ingersheim“, wies auf die klimaschützenden Qualitäten von Holzbau hin. Die Einweihungsfeier war dann gleichzeitig die Abschiedsfeier für die 43 am Aufbau beteiligten Studierenden, viele der internationalen Studis reisten schon am nächsten Tag in ihre Heimat zurück.
Mehr Info zum Forschungsprojekt „Stuttgart 210 – Weiterdenken, weiterbauen!“
Fotos: wo nicht anders genannt, proHolzBW
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