Ostfildern, 2. Juli 2024. Was als Premiere am 21. November 2023 im Congress-Centrum in Würzburg erfolgreich begann, fand seine Fortsetzung bei den diesjährigen Laubholztagen 2024 in Göppingen. Die Fachtagung „ZUKUNFT LAUBHOLZ – altes Wissen, moderne Anwendungen“ bestand aus drei informativen Fachvorträgen namhafter Referenten und zahlreichen Praxisbeispielen aus dem Holzbau. Darüber hinaus gab es im Rahmen einer kleinen Fachausstellung noch Raum zum Netzwerken und Gedankenaustausch. Organisiert wurde die Fachtagung von proHolzBW, proHolz Bayern und dem Bundesverband Deutsche Säge- und Holzindustrie (DeSH).
Insbesondere der boomende Holzbau verlangt Hochleistungswerkstoffe, die durch Laubholz sowie neue Produktionsmethoden und Verarbeitungsprozesse zum Teil erst möglich werden. Die Vortragsreihen zeigten dazu diverse Bauprojekte, sowie die jeweiligen Erfahrungen mit Laubholzarten, welche zukünftig neben der Buche eine wichtige Rolle spielen könnten.
Max Weissberger von C.F. Møller Architects (Kopenhagen) referierte über das Thema „Verantwortung und potenzielle Auswirkungen: Holzbau und die Stadt der Zukunft“. Er zeigte dabei den globalen Anteil an Endenergie und Emissionen von Gebäuden sowie der Bauwirtschaft auf. Die Herausforderungen beim Bauen mit Laubholz stellte Weissberger an Hand von diversen Projekten in Deutschland, Dänemark und Frankreich dar, u.a. dem „QHU Medical Campus“ in Nantes.
„Not macht erfinderisch – Neubau der Kreisverwaltung Mainz-Bingen in Ingelheim“ lautete das Vortragsthema von Dr.-Ing. Jochen Stahl von Fast + Epp (Darmstadt). Der viergeschossige Bürokomplex wurde ursprünglich in Stahlbetonbauweise geplant, dann jedoch in einer Holz-Hybrid Bauweise mit u.a. sichtbaren Gabelstützen, Unterzügen aus Birke-Brettschichtholz sowie Deckenelementen aus Fichte-Brettsperrholz erstellt. Das Leuchtturmprojekt zeichnet sich außerdem durch eine modulare und rückbaubare Holz-Skelett-Konstruktion aus.
Im anschließenden Vortrag „Laubholz für den Industriebau“ von Martin Kopp, f64 Architekten und Stadtplaner (Kempten), wurden neben den Prozessen der Ökobilanz auch das Neubau-Projekt „Elobau-Sensor-Technology“ in Leutkirch vorgestellt. Die Erweiterung des Werkes II um eine Halle mit Produktions- und Büroarbeitsplätzen im Energie-Plus-Standard war u.a. Preisträger beim „Baupreis Allgäu 2023“ sowie beim „HolzbauPlus 2020 Preis“. Insbesondere die für einen Industriebau ungewöhnliche, da bis in die Dachebene hochgeführte Holzschindelfassade, gab dem Baukörper eine ganz eigene (Holz)Architektursprache. Im Sinne der „Phase Nachhaltigkeit“ wurde das gesamte Vorhaben ausgehend von der ersten Planung an den ganzheitlichen Aspekten der Nachhaltigkeit ausgerichtet.
(Bilder: proHolzBW)
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