28.11.2025
"Die Anpassung der Wälder wird uns nur gelingen mit einer aktiven Waldbewirtschaftung".
Peter Hauk (MdL), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW
Landesforstpräsident Martin Strittmatter
Prof. Dr. Christoph Schurr von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Landestreffen Gemeinschaftswälder im SSB-Waldaupark in Stuttgart.
Ostfildern, 28. November 2025. Die Gemeinschaftswälder in Baden-Württemberg haben viele Namen, wie Realgenossenschaften, Waldgemeinschaften und Interessentenschaften. In über 70 dieser Organisationen wird der Wald gemeinschaftlich gepflegt und bewirtschaftet. Außerdem gibt es seit einiger Zeit verschiedene neue Initiativen, um Wälder gemeinschaftlich zu pflegen und zu bewirtschaften. Beim ersten Landestreffen Gemeinschaftswälder am 25. November 2025 in Stuttgart ging es daher um das Ziel, Akteure aus alten und neuen Gemeinschaftswäldern sowie Interessierte zusammenzubringen, um Austausch und Vernetzung, Praxisbeispiele sowie Erfahrungsberichte und Diskussionen über die Chancen und Herausforderungen in den aktuellen Zeiten von Klimawandel und Urbanisierung.
Nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss folgte die Begrüßung durch die Moderatorin Lotte Kube (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg) sowie Landesforstpräsident Martin Strittmatter von der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg. Strittmatter betonte dabei, „der Wald spielt eine große Rolle im Zusammenhang mit dem Klimawandel und hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung“.
Im anschließenden Einführungstalk „Wer, Wie, Was, Gemeinschaftswälder?“ erläuterte Prof. Dr. Christoph Schurr von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, welche Formen, Zielsetzungen und Herausforderungen es aktuell bei den Gemeinschaftswäldern gibt. Thema war außerdem die Möglichkeiten der Neugründungen bei Gemeinschaftswäldern.
Es folgten fünf Impulsvorträge der bestehenden Realgenossenschaften, Gemeinschaftswälder und neuen Initiativen. Diese waren vertreten durch Heinz Kolb (Vorstand der Realgenossenschaft Essingen), Helmut Sickinger (1. Vorstand der Waldgemeinschaft Hamberg), Jan Hansen (Nachhaltigkeitsmanager, Volksbank e.G.), Lena Rentschler (Waldgemeinschaft Eutingen im Gäu UG & Co. KG) und Werner Rüger (Landratsamt Main-Tauber-Kreis).
In einem Grußwort erinnerte Peter Hauk (MdL), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW, an die komplexer gewordenen Anforderungen an die Waldbesitzer. „Die Anpassung der Wälder wird uns nur gelingen mit einer aktiven Waldbewirtschaftung“, so Hauk. Im Rahmen des Mottos „Unser Wald. Unsere Zukunft.“ betonte er zudem „eine gemeinsame Waldbewirtschaftung macht vieles einfacher – für alle Akteure“.
Die rund 100 Teilnehmer*innen konnten sich im Anschluss für einen der vier Thementische „“Etablierte Gemeinschaftswälder“ mit Prof. Dr. Christoph Schurr und Ulrich Potell, „Neugründungen“ mit Dr. Andy Selter und Reinhold Mayer, „Bewirtschaftungsgemeinschaften“ mit Dr. Bernd Wippel und Jerg Hilt sowie „Gemeinschaften außerhalb der klassischen Bewirtschaftung“ mit Jan Hansen und Jana Schleenstein entscheiden und gemeinsam mit den Experten und den weiteren Teilnehmern direkt in den Erfahrungsaustausch gehen.
Eine finale Abschlussdiskussion mit den Vertretern der Landesforstverwaltung BW, der Forstkammer Baden-Württemberg, dem Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. sowie der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg rundeten das Tagungsprogramm ab.
(Bilder: proHolzBW)

