14.05.2021
Alle unter einem Dach
Siebte Veranstaltung der Schulungsreihe „Holzbau Heute“ mit Thorsten Blatter (andOFFICE, Stuttgart) am 22. April 2021.
Ostfildern, 14. Mai 2021: Wie entsteht ein integratives Wohnkonzept in Gebäudeklasse 4? Bei der siebten Veranstaltung der Seminarreihe „Holzbau Heute – eine Schulungsreihe für Kommunale Entscheider“ informierte Architekt Thorsten Blatter (Architekturbüro andOFFICE, Stuttgart) unter anderem ausführlich über die Zusammenarbeit zwischen Generalunternehmern, Planern, Kommunen und Stiftung bei der Konzpetion und Umsetzung der „Hoffnungshäuser“ in Schwäbisch Gmünd und Konstanz.
Integratives Wohnen
In ganz Baden-Württemberg gibt es die sogenannten „Hoffnungshäuser“. Während das ursprüngliche Ziel die schnelle Schaffung von Wohnraum für Geflüchtete war, hat sich der Fokus in den letzten Jahren geändert mit Blick auf die zunehmende Knappheit von bezahlbarem Wohnraum in den Ballungsräumen. Daher handelt es sich um ein gewachsenes, integratives Wohnkonzept, bei dem sowohl Einheimische als auch Geflüchtete unter einem Dach wohnen. So bieten Hoffnungshäuser Geflüchteten, Familien, Paaren, Alleinstehenden, Senioren, Studierenden oder Auszubildenden individuellen und flexiblen Wohnraum. Die Wohnanlage in Schwäbisch Gmünd zum Beispiel sollte urpsrünglich eine Jugenherberge enthalten, stattdessen sah das neue Konzept, das unter Einbeziehung der Nachbarschaft entstanden ist, Wohnanlagen für Senioren vor.
Holz wo immer möglich
Dass Holzbauweise ressourcen- und klimaschonend ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Durch den Bau eines Hoffnungshauses kann zum Beispiel so viel CO2 eingelagert werden, wie durch einhundert Jahre mit einem Auto fahren verursacht werden – ein Vergleich, der für sich spricht und bei jeder Bauentscheidung zum Tragen kommen sollte. Nachhaltige Materialien wurden auch da eingesetzt, wo baurechtliche Anforderungen nicht-brennbare Oberflächen bedingen. In den Treppenhäusern wurden keine Stahlbeton-Treppenkerne eingesetzt, wie häufig im Holzbau praktiziert. Verwendet wurden dagegen komplette Holzkonstruktionen in Massivholzbauweise, die mit einer zementgebundenen Spanplatte verkleidet wurden. Diese Vorgehensweise brachte weitere Vorteile bezüglich Bauablauf und den Schnittstellen zwischen Rohbau und Holzbau. Auch in den Wohnungen wurde Holz sichtbar gelassen, wo möglich: Konstruktive Oberflächen an Decken und Wänden in Massivholz, Brettschichtholz und OSB verleihen den Wohnungen Ehrlichkeit und Wärme und minimieren dazu noch Ausbaugewerke.
Bei Interesse am Vortrag wenden Sie sich gerne an Thorsten Blatter unter blatter@andOFFICE.com
Zur Schulungsreihe Holzbau Heute
Mit der Holzbau-Offensive rückt die Landesregierung Baden-Württembergs das klimabewusste Bauen in den Fokus. Nachhaltiges Bauen und Betreiben unserer gebauten Umwelt ist ein wesentlicher und wirtschaftlicher Beitrag zur Klimawende. Das öffentliche Bauen hat dabei eine Vorbildfunktion. Kommunale Entscheider von Gemeinderäten bis Bürgermeistern und Land- oder Kreisräten sind ein wichtiges Bindeglied zu den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes. Öffentliche Bauvorhaben sind daher wichtige Botschafter für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Baukultur. Denn auch im Nichtwohnbau bietet Holz erstaunliche Konstruktionsvarianten. Intelligente Holzmischbauweisen speichern Kohlenstoff und sind die Lösung für Kindertagesstätten, Feuerwehrhäuser, Rathäuser, Kultureinrichtungen, Klinikbauten oder Schulen. Dazu werden zu allen relevanten Fragestellungen Fortbildungen angeboten, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen. Corona-bedingt finden alle Termine 2020 digital statt.