09.09.2021
"Architektur ist oft eine Frage der Organisation."
Elfte Veranstaltung der Schulungsreihe „Holzbau Heute“ mit Michael Walker (scholl architekten partnerschaft scholl.balbach.walker) und Martin Ritz (Glück und Partner Architekten, Stuttgart).
Ostfildern, 09. September 2021: Handelt es sich bei einer Typensporthalle um ein Serienprodukt, oder doch eher um ein individuelles Baukonzept? Bei der elften Veranstaltung der Seminarreihe „Holzbau Heute – eine Schulungsreihe für Kommunale Entscheider“ am 31. September 2021 referierten Michael Walker (scholl architekten partnerschaft scholl.balbach.walker, Stuttgart) und Martin Ritz (Glück und Partner Architekten, Stuttgart) über verschiedene Ansätze bei der Realisierung von Sporthallen in Holzbauweise.
Typensporthalle mit individuellen Feinheiten
Der erste Referent, Michael Walker, stellte uns eine besondere Ausschreibung aus Berlin vor. Gegenstand des Wettbewerbs war der Entwurf und die Entwicklung einer Typensporthalle, die aufgrund der hohen Vorfertigung und einer modularen Bauweise schnell, kostengünstig und ökologisch an mehreren Standorten errichtet werden kann. An diesem Beispielobjekt wurden die Möglichkeiten einer standortunabhängigen Auslobung dargestellt. Die Aufteilung der Ausschreibung in zwei Teile, nämlich den standortunabhängigen Typenbau „oben“und den standortbezogenen Boden, ermöglicht eine einfachere Ausschreibung und eine schnellere Bauabfolge. Um bei so einem Projekt den Überblick zu behalten, empfiehlt sich zudem ein Planungshandbuch.
„Im ganzen Gebäude gibt es keinen Stahl“
Architekt Martin Ritz informierte die Teilnehmer im zweiten Beitrag über die Sporthalle Waldau in Stuttgart. Bei der ersten CO2-neutralen Sporthalle in der Region wurden 750m3 Holz verbaut. Die Sporthalle nutzt die Abwärme der benachbarten „Eiswelt“ für Heizung und Kühlung und wird im Winter zusätzlich durch Geothermie unterstützt. Herausforderungen bei der Planung waren hier die Integration in die gegebene Struktur zwischen Eissporthalle, U-Bahnhaltestelle und Aktivflächen. Das besondere: Die neue Sporthalle fügt sich nicht nur bautechnisch in den lokalen Bestand ein, sondern greift auch die Aktivitäten der Menschen vor Ort auf. So bietet die Halle neben Nasszellen für den Vereinssport auch Außenumkleiden und Duschen für die Öffentlichkeit, also zum Beispiel Jogger und andere Freizeitsportler. Um sowohl den Blick nach außen zu ermöglichen und Tageslicht hereinzulassen, als auch einen gewissen Blickschutz nach innen zu gewähren, wurden Lammellenfassaden über den Fenstern wie eine Art Vorhang angebracht.
proHolzBW bedankt sich bei allen Teilnehmern und Referenten für die gelungene Veranstaltung! Wir freuen uns auf den nächsten Termin der Seminarreihe „Holzbau Heute – eine Schulungsreihe für Kommunale Entscheider“ und laden Sie herzlich ein, seien Sie dabei am 14.09.2021.
Bei Interesse am Vortrag wenden Sie sich bitte an info@proholzbw.de.
Zur Schulungsreihe Holzbau Heute
Mit der Holzbau-Offensive rückt die Landesregierung Baden-Württembergs das klimabewusste Bauen in den Fokus. Nachhaltiges Bauen und Betreiben unserer gebauten Umwelt ist ein wesentlicher und wirtschaftlicher Beitrag zur Klimawende. Das öffentliche Bauen hat dabei eine Vorbildfunktion. Kommunale Entscheider von Gemeinderäten bis Bürgermeistern und Land- oder Kreisräten sind ein wichtiges Bindeglied zu den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes. Öffentliche Bauvorhaben sind daher wichtige Botschafter für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Baukultur. Denn auch im Nichtwohnbau bietet Holz erstaunliche Konstruktionsvarianten. Intelligente Holzmischbauweisen speichern Kohlenstoff und sind die Lösung für Kindertagesstätten, Feuerwehrhäuser, Rathäuser, Kultureinrichtungen, Klinikbauten oder Schulen. Dazu werden zu allen relevanten Fragestellungen Fortbildungen angeboten, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen. Corona-bedingt finden alle Termine digital statt.
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