29.08.2018
Bundestagsabgeordneter Biadacz besucht Sägewerk in Ehningen

vlnr: Steffen Rathke (Holzwerk Keck, DeSH), Marc Biadacz MdB, Bernhard Rathke (Holzwerk Keck), Julia Möbus (DeSH), Rafael Piofczyk (CDU Ehningen), Markus Rathke (Holzwerk Keck) - Bildquelle: Holger Mayer
Marc Biadacz (CDU), neu gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Böblingen, informierte sich am Mittwoch, den 29. August 2018 im Holzwerk Keck über die Funktionsweise und Potenziale der heimischen Holzwirtschaft. Im Fokus standen dabei neben dem Thema Beschäftigung auch der Holzbau und die Rolle von Holz in der Bioökonomie.
Der Bundestagsabgeordnete Biadacz erhielt beim Betriebsrundgang hautnah einen Eindruck von den Arbeitsabläufen – vom eindrucksvollen Sägen der Stämme bis hin zur Energieerzeugung.
Mit seinen Produkten aus Laubholz beliefert das Holzwerk Keck Kunden weltweit. Das Familienunternehmen mit 35 Beschäftigen wird von den Brüdern Bernhard und Steffen Rathke inzwischen in der vierten Generation geführt. „Die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sind das Herzstück unseres Betriebs hier in Ehningen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind sie das Fundament und die Zukunft des Sägewerks“, so Geschäftsführer Steffen Rathke nach der Besichtigung. Biadacz ergänzt: „Es ist beeindruckend, wie modern und technikbasiert ein traditionsreiches Verfahren wie das Holzsägen inzwischen abläuft. Von der Belegschaft erfordert das neben der Begeisterung für den Rohstoff auch viel Fachwissen und Erfahrung.“
Holzbau für nachhaltige Städte
Steffen Rathke ist nicht nur Geschäftsführer des Holzwerks Keck, sondern ehrenamtlich auch Vizepräsident des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes. Im Sinne der gesamten Branche ist ihm der Holzbau ein besonderes Anliegen: „Besonders bei Aufstockungen in Städten sind zusätzliche Etagen aus Holz, die im Gegensatz zu anderen Baustoffen von der bestehenden Statik der Gebäude mitgetragen werden können, eine Lösung für den steigenden Wohnraumbedarf. Ein Hindernis sind dabei bürokratische Vorgaben wie zum Beispiel überholte Bauvorschriften.“ Hier sehen die beiden Gesprächspartner wichtige Schnittmengen. Biadacz dazu: „Wohnbau in den Städten und Gemeinden muss gefördert werden. Es gilt, überflüssige Bauvorschriften zu überprüfen und anzupassen.”
Holz weitergedacht: Bioökonomie
Die Holzverarbeitung im Sägewerk zeichnet sich durch eine besonders gute Verwertung des Rohstoffs Holz aus: Die Reststoffe wie Rinde, Hackschnitzeln und Sägemehl, die nicht zu Brettern verarbeitet werden, nutzen die Werke für die Holztrocknung oder zur Stromerzeugung. „Dieser Ressourcenkreislauf der Sägeindustrie und die Effizienz der Rohstoffverwertung ist für industrielle Produktionsabläufe einzigartig“, so Julia Möbus, Referentin Politik beim Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband während des Termins. „Gerade die Reststoffe bieten noch vielfältige Potenziale für die Nutzung im Sinne der Bioökonomie – beispielsweise der Verbindung von Holz und anderen Materialien in Biokompositen, die u. a. beim Autobau zum Einsatz kommen.“