27.08.2021
"Der Faktor Mensch ist entscheidend."

Dipl.-Ing./Dipl.-Jour. Dorit Ohlau, HFR

Datenübertragung in der mechanischen und motormanuellen Holzernte

Uwe André Kohler, Cluster Manager proHolzBW


Zweiter Termin der Veranstaltungsreihe „Digitalisierung in Forst und Holz kompakt“.
Ostfildern, 27. August 2021: Welche Software ist die richtige für mich? Was ist, wenn mein Wald in einem Funkloch liegt? Wie funktioniert die Datenübergabe an den Transporteur? Bei der zweiten Veranstaltung der Seminar-Reihe informierte die Referentin Dipl.-Ing./Dipl.-Jour. Dorit Ohlau von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg über zentrale Ergebnisse des Forschungsprojektes „Waldwirtschaft 4.0“ und dessen Umsetzbarkeit in der Forstpraxis.
Die Digitalisierung ist im Wald angekommen: Es ist heute möglich, eine vollständige Holzbereitstellungskette komplett mit digitalen Mitteln abzubilden. Frau Dipl.-Ing./Dipl.-Jour. Dorit Ohlau, Ingenieurin, ehemalige Chefredakteurin der Fachzeitschrift „Forst und Holz“ und seit 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, stellte das bereits in unserer Auftaktveranstaltung erwähnte Projekt „Waldwirtschaft 4.0 – Digitale Wege in die Arbeitswelt ein“ nun zur Gänze vor.
Die digitale Hiebsplanung ist, als das georeferenzierte, digitale Auszeichnen von Ernte- und Z-Bäumen (=Zukunftsbaum, Kernelement einzelbaumbezogener Pflegemaßnahmen), Polterplätzen und Rettungspunkten etc. ein entscheidender Startpunkt für die gesamte Holzbereitstellungskette. Die mechanisierte und motormanuelle Holzernte setzt auf die praxistaugliche Versuchsanordnung zur digitalen Verknüpfung der Holzerntekette vom Baum bis zur Polter mit Optimierungsmöglichleiten für Harvester, Logistik und Navigation. Im Bereich Rettung und Tourismus eröffnen sich Möglichkeiten zur unfallnahen Bergung, Schnittstellen zu Rettungsleitstellen oder Tourismusplattformen und Besucherlenkung.
Fazit und Ausblick
In fast allen Prozessschritten der Holzbearbeitung schafft der Einsatz digitaler Methoden Vorteile bezüglich Zeit-, Personal- und Kostenaufwand. Messbare Optimierungen entstehen durch den Einsatz digitaler Hiebsplanung, die eine Schlüsselrolle einnimmt. Die Datenübergabe gelingt herstellerunabhängig, aber (noch) nicht optimal. Auch die Kombination mit Drohnen wird weiter ausgebaut werden. Herausforderungen bleiben zum einen die ungenügende Netzabdeckung in Wald und Flur. Zum anderen bleibt der Faktor Mensch entscheidend – digitale Tools funktionieren nur so gut, wie die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren.
Mehr Informationen zum Forschungsprojekt Waldwirtschaft 4.0 finden Sie hier auf der Projektseite der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg.
proHolzBW bedankt sich bei der Referentin und allen Teilnehmern für das gelungene Seminar. Wir freuen uns auf die nächste Veranstaltung und laden Sie herzlich ein – seien Sie wieder dabei! Alle Termine und Infos zur Anmeldug finden Sie hier. Bei Interesse an den Vorträgen wenden Sie sich bitte an info@proholzbw.de.
Veranstalter:
proHolz Baden-Württemberg im Rahmen des Förderprogrammes „Klimafreundliches Bauen mit Holz“ der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), beauftragt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Förderkennzeichen: 2221KB0002