24.11.2023
Der „Holzhut“: Ein besonderes Konzept für ein neues Werks- und Betriebsgebäude.
Der Werkvortrag am Holzbau-Donnerstag vom 09.11.2023.
Ostfildern, 24. November 2023. Beim Online-Seminar „Der Werkvortrag“ mit Marc Dufour-Feronce, Partner bei rundzwei Reeg&Dufour PartGmbB Architekten in Berlin konnten die Seminarteilnehmer Einblicke gewinnen in einen ganz besonderen Gewerbebau – das Werks- und Betriebsgebäude der Firma Hald & Grunewald. Der „Holzhut“ ist das erste gewerbliche Projekt des Büros und wurde komplett in Holzbauweise errichtet.
Ein besonderes Konzept für einen Gewerbebau.
Beim „Holzhut“, der neuen Werkshalle mit Betriebsgebäuden der Firma Hald & Grunewald aus Herrenberg, kam nicht nur Holz als natürliches Baumaterial zum Einsatz. Auch das Konzept wurde mit Blick auf besondere Anforderungen von den Planern entworfen. Das Gebäude ist in einem Gewerbegebiet in Rottenburg auf der grünen Wiese entstanden. Der Wunsch der Bauherren war ein Neubau der Werkshalle mit einem Bürotrakt: Mietpark, Werkstatt, hitzegeschützte Büros und ein Weitblick in die Landschaft sollten bei der Umsetzung Berücksichtigung finden. Dazu sollte ein umlaufendes Vordach ausreichend Unterstellmöglichkeiten für Stapler bieten. Zu Beginn der Planung stand eine Analyse der Nutzergruppen für das Gebäude – von Mitarbeitern, Lieferanten und Besuchern hin zu Fahrschülern.
Die Konstruktion.
Das Tragwerk des Neubaus wurde nach dem Motto „So viel Holz wie möglich“ konzipiert und besteht im Wesentlichen aus einer tragbaren Holzkonstruktion. Der Hallenteil wird durch eine Ortbetonwand vom Büroteil getrennt, daran schliessen sich Ortbetondecken im Bereich des Atriums an. Die Treppenhäuser verfügen über einen Stahlbetonkern. Im Hallenbereich liegen auskragende Brettschichtholzbinder auf Brettschichtholzstützen auf.
Die Fassade.
Die auskragende Fassade besteht aus überkreuz verschraubten Holzleisten, deren Abstand nach oben größer wird und dadurch die Fenster des Bürogeschosses freilegt. Auch die Tiefe der Leisten verändert sich so, dass weiterhin Verschattung gegeben ist. Dadurch lässt die Fassade einerseits auch in den Wintermonaten genug Licht nach innen, andererseits wird im Sommer für genügend Hitzeschutz gesorgt. Aufgrund der farblich unterschiedlich vonstattengehenden Verwitterung wurde keine Holzverschalung gewählt. Die Fassade wurde daher karbonisiert. In dem ursprünglich japanischen Verfahren Yakisugi werden die Hölzer kurz beflammt. Auf der Oberfläche entsteht dadurch eine Kohleschicht, die vor Verwitterung schützt. Spätere Nachbehandlungen sind überflüssig. Aufgrund der leichten Porosität der karbonisierten Fläche wurde nur der überkragende Teil behandelt und darunter eine unbehandelte Lärchenfassade installiert.
Mehr Informationen zum Holzhut.
Bildmaterial: rundzwei Architekten Reeg&Dufour PartGmbB Architekten, Berlin.
Der Holzbau-Donnerstag
Der “Holzbau-Donnerstag” bietet drei kostenfreie Formate, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen: Jeden ersten Donnerstag im Monat findet “Der Werkvortrag” statt, jeden zweiten Donnerstag im Monat das Seminar “Im Detail” und jeden dritten Donnerstag im Monat das Seminar “Cluster Innovativ”. Der Holzbau-Donnerstag ist eine Veranstaltung von proHolzBW im Auftrag der Holzbau-Offensive BW.