09.07.2018
Die neue Dimension des Holzbaus

Organisatoren Christoph Jost (l), proHolzBW, und Markus Weitzmann (r), Bildungszentrum Holzbau, mit den Referenten Michael Künstle (m.l.) und Martin Romer (m.r.)

Mit CAD bearbeitetes Holz

Ausbildungsleiter Rolf Willimowski demonstriert der Seminargruppe moderne Abbundtechnik
proHolzBW und das Kompetenzzentrum Holzbau und Ausbau informieren über modernen Holzbau
Ostfildern, 9. Juli 2018. „Die Entwicklung des Holzbaus in den letzten zehn Jahren war enorm. Beispiele wie das Holzhochhaus HoHo in Wien erreichen Dimensionen, in denen man früher im Holzbau nicht gedacht hat“, sagte Markus Weitzmann, Leiter des Bildungszentrums Holzbau (Zi), am Freitag, 6. Juli 2018, bei der Begrüßung von rund zwanzig Teilnehmern eines Fortbildungsseminars zum Thema moderner Holzbau in Biberach. Heute ermöglichten innovative Holzbau- und Hybridsysteme ganz neue Möglichkeiten. Die von proHolzBW und dem Zi organisierte Veranstaltung gab den Architekten, Ingenieuren und Studenten einen Überblick über neue Entwicklungen in der Ausbildung der Zimmerer und darüber, welche Antworten der Holzbau auf aktuelle architektonische Herausforderungen bietet.
Architekt Martin Romer, dury + d’aloisio Architekten, Konstanz, präsentierte den Seminarteilnehmern ein aktuell in der Umsetzungsphase befindliches Projekt aus Radolfzell. Die dortige Ratoldusschule wird derzeit um einen zweigeschossigen Hauptbau und eine eingeschossige Mensa in Massivholzkonstruktion erweitert. Auch die Decken der beiden neuen Gebäudeteile bestehen aus Brettschichtholz-Massivdecken-Elementen.
Im Anschluss gab Michael Künstle, Baustatik Relling, Singen, verschiedene Beispiele in denen dank des modernen Holzbaus baustatische Herausforderungen gelöst werden konnten, die mit anderen Baustoffen nicht wie gewünscht oder nur mit deutlichen Mehrkosten hätten realisiert werden können. Einer der herausragenden Vorzüge von Holz sei insbesondere seine Leichtigkeit.
Nach dem theoretischen Teil begrüßte Ausbildungsmeister Rolf Willimowski die Gruppe in den Werkstätten des Zi. Dort führte er die präzise, millimetergenaue Holzbearbeitung computergestützter Abbundtechnik vor. Diese habe jedoch hohe Anforderungen an das verwendete Material. Ungenauigkeiten erkenne die Maschine sofort und breche daraufhin den Verarbeitungsvorgang sofort ab. Aus diesem Grund kämen heute vor allem Duo- und Triobalken sowie Brettschichtholz beim Bau zum Einsatz.