26.09.2025
„Für jene, die keine Chance auf dem Wohnungsmarkt haben.“
F94 Frontalansicht
Außenansicht Innenhof
Sichtbarer Beton in den Treppenhäusern
Gleiche Materialien wurden eingesetzt in geförderten und nicht geförderten (Baugruppen) Wohnbereichen
Gemischte Wohnungsgrößen für mehr soziale Verflechtung
Michel Jan Max Eser von Spine Architects GmbH in Hamburg
Bauen für Baugruppen: Neubau eines fünfgeschossigen Wohnbaus in Hamburg.
Ostfildern, 26. September 2025: Ob SKAIO in Heilbronn, Buggi 52 in Freiburg oder das Roots in Hamburg: Mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise in Gebäudeklasse 4 und 5 sind keine Seltenheit mehr, erfordern aber gute Projektpartner und echtes Holzbau-Know-How. Michel Jan Max Eser von Spine Architects GmbH in Hamburg stellte mit dem „F94“ beim letzten Werkvortrag am Holzbau-Donnerstag einen beispielhaften Wohnungsbau in Hamburg mit fünf Geschossen vor, der für eine Baugruppe geplant und errichtet wurde.
Was kann der Stadtbaustein tun?
Das F94 ist aus einer Kooperation zwischen den Firmen sivilarktiekt mnal in Stavanger in Norwegen und spine architects in Deutschland entstanden. Das Grundstück im beliebten und zentralen Hamburger Stadtteil Altona-Ottensen, auf dem nur noch eine Tankstelle stand, gehörte einem der norwegischen Projektpartner. Statt es höchstbietend zu veräußern, fiel die Entscheidung für den Wohnungsbau. Es sollte ein Gebäude entstehen, das nach nachhaltigen und gemeinschaftlichen Kriterien realisiert wird und sowohl soziale als auch ökologische Aspekte miteinander verbindet. Wichtig war für das Konzept daher die soziale Durchmischung, nachhaltige Baustoffe und das Thema Energieeffizienz.
Orte der Begegnung.
Um die soziale Durchmischung sicherzustellen, wurden geförderte Wohnungen komplett mit nicht-geförderten durchmischt. Durch die starke Individualisierung der Wohnungsgrößen entsteht soziale Verflechtung, der Baugrund wird maximal ausgenutzt. Darüber hinaus wurden im Entwurf ein Café, ein Gemeinschaftsraum, Gästewohnungen und Außenanlagen eingeplant, um Orte der Begegnung zu schaffen.
So viel Holz wie möglich, so wenig Beton wie nötig!
Der Keller, das Café und der Gemeinschaftsraum sowie die Treppenhäuser, die Brandwand zum Nachbarn und der Laubengang wurden aufgrund der Auflagen der Bauaufsichtsbehörden aus Stahlbeton errichtet. Aus Holz wurden sämtliche Decken, Wände, Stützen und Träger errichtet sowie das Dach. Es wurde nahezu genauso viel Holz wie Stahlbeton verwendet. Michel Eser hob dabei die Vorteile von Brettsperrholz (CLT) für den urbanen Wohnungsbau hervor – die hohe Präzision bei der Verarbeitung, eine schnelle Bauzeit, mehr Wohnraum und geringeres Gewicht, was auch beim urbanen Kernthema Nachverdichtung oft entscheidend ist. Dazu kommen die möglichen CO2-Einsparungen. Auch die Loggien wurden mit auskragenden Brettsperrholzdecken realisiert.
Mehr Informationen zu Spine Architects GmbH.
Fotos: Spine Architects GmbH
Der Holzbau-Donnerstag
Der “Holzbau-Donnerstag” bietet zwei kostenfreie Formate, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen – der „Werkvortrag“ und „Im Detail“. Der Holzbau-Donnerstag ist eine Veranstaltung von proHolzBW im Auftrag der Holzbau-Offensive BW.