31.07.2024
Heilbronn auf dem Weg zur Holzbau-Stadt.
proHolzBW-Exkursion mit Besichtigung von innovativen Leuchtturmprojekten.
Ostfildern, 31. Juli 2024. Über 40 Teilnehmer*innen konnten sich bei bestem Wetter bei der proHolzBW-Exkursion am 24. Juli 2024 gleich von mehreren neuen Leuchtturmprojekten im Raum Heilbronn überzeugen lassen. Seit der Bundesgartenschau 2019 mit dem 10-Geschosser „SKAIO“ hat Heilbronn viele weitere interessante Holzbauten realisiert, darunter ein KI-Pavillon, Wohnbauten mit bis zu 6 Geschossen als Hybridbau, Innovationsfabriken sowie ein Schulgebäude in Holzbauweise.
Die erste Station führte zum KI-Pavillon am Experimenta-Platz. In dem 2024 errichteten Gebäude befindet sich eine Ausstellung über die Ein- und Ausblicke zum Thema Künstliche Intelligenz. Mit seiner geschwungenen Eingangsfassade bildet der Pavillon den Abschluss auf der Westseite des Experimenta-Platzes. Das temporäre Gebäude vom Architekturbüro Sauerbruch Hutton überzeugt mit seiner Holzbauweise auch architektonisch. Die vorfabrizierten Holzelemente ermöglichen auch in Zukunft eine flexible Aufstellung und Wiederverwendung des Pavillons an anderer Ort und Stelle.
Wie richtungsweisender Holzbau einer Gemeinschaftsschule mit über 1.000 Schülern geht, zeigte die beeindruckende Baustellenbesichtigung der zukünftigen Josef-Schwarz-Schule vom Bildungs-Campus der Schwarz-Stiftung. Es ist eines der größten Schulneubauprojekte Deutschlands und ein weiterer Leuchtturm für die Bildungslandschaft, welches nach seiner Fertigstellung sowohl eine Grundschule, Sekundarschule sowie eine gymnasiale Oberstufe vereint. Die bauliche Umsetzung des neuen Schulgebäudes folgt einem zukunftsorientierten, ganzheitlichen Ansatz vom Architekturbüro Behnisch mit zahlreichen Holzmaterialien und -oberflächen. Um die nachhaltigen Leitgedanken bei der Entstehung des Gebäudes zu unterstreichen, wurde eine Zertifizierung mit dem DGNB Platin-Status angestrebt. In unmittelbarer Nachbarschaft warteten danach noch die beiden 6-Geschosser „K6“ und „K7“ im Baufeld K des Neckarbogens in Holzhybridbauweise, welche vom Projektentwicklungsbüro Kruck + Partner ausführlich vorgestellt wurden.
Nach der Mittagspause im Restaurant KULT folgte mit der Innovationsfabrik 2.0 im Zukunftspark ein weiteres Leuchtturmprojekt in Holzbauweise. Die Architekten Wächter und Wächter aus Darmstadt schufen gemeinsam mit Holzbau Blumer-Lehmann aus Gossau einen Neubau, der nicht nur im Hinblick auf die Architektur und einem nachhaltigen Holzbau-Engineering neue Maßstäbe für die Startup-City Heilbronn setzt. Insbesondere die Außenfassade mit ihren auffälligen V-Streben verleiht dem Gebäude eine ikonografische Gestalt und macht die ressourcenschonende Bauweise sichtbar. Der Grundsatz von viel sichtbarem Holz in der Fassade wird auch im Innern der Innovationsfabrik fortgeführt. Die fachwerkartige Struktur der Fassadenstützen dienen der Gebäudeaussteifung, so dass auf aussteifende Wände verzichtet werden konnte und die Raumeinteilung maximal flexibel bleibt. Die zwischen den Balkendecken verlegte Holzwolle-Leichtbauplatten regulieren als Schalung die Raumakustik. Der hohe Vorfertigungsgrad der einzelnen Bauelemente ermöglichte eine kurze Planungs- und Bauzeit.
Thema der letzten Station war „Kompaktes Wohnen in Holz“ im Stadtquartier HOCHGELEGEN. Hier entstehen bis 2025 über 500 Wohnungen als ökologisch nachhaltiger Wohnungsbau (KfW-Effizienzhaus 55) in Holz-Hybrid-Bauweise. Das Quartier verbindet modernes Wohnen mit prägnanter Architektur und einem urbanen Lebensgefühl. Die zahlreichen grünen Außenbereiche, zu denen auch der Klimawald am südlichen Rand gehört, unterstreichen dabei die Attraktivität des Wohnquartiers zusätzlich.
Ein besonderer Dank gilt der Stadtsiedlung Heilbronn GmbH. Wolf-Dieter Sprenger stellte alle Bauobjekte dieser Exkursion gemeinsam mit den Bauverantwortlichen persönlich vor, und nahm sich viel Zeit für die zahlreichen Fragen der begeisterten Teilnehmer*innen.
(Bilder: proHolzBW)