19.07.2019
Holz sichert Hochschulstandort in Karlsruhe und ermöglicht flächenschonende Wohnraumgewinnung
Experten präsentieren innovative Holzbaulösungen für den ländlichen und urbanen Raum bei gemeinsamer Fachveranstaltung von proHolzBW und Hirsch & Sohn Holzhandel in Rheinstetten
Ostfildern, 19. Juli 2019. Rund 60 Architekt*innen, Bauingenieur*innen und Zimmerleute besuchten am 18. Juli 2019 das von Hirsch & Sohn Holzhandel und proHolzBW organisierte Cluster innovativ im Hirsch & Sohn Holzfachzentrum in Rheinstetten. Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit innovativen Entwicklungen im und um den Holzbau und dient Fachleuten als Austauschforum. Diesmal lag der Fokus auf dem Thema Aufstockungen, das von Experten aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufbereitet und mit den Teilnehmenden diskutiert wurde. Holz erfreut sich aufgrund der aktuellen Klimadiskussion wachsender Beliebtheit als Baustoff. Der nachwachsende Rohstoff bindet pro Kubikmeter etwa eine Tonne Kohlendioxid, das der Atmosphäre dauerhaft entzogen bleibt, wenn es zum Bau von Häusern oder Möbeln genutzt wird. Bauen mit Holz bietet jedoch zahlreiche Vorteile über den ökologischen Aspekt hinaus, was die Referenten anhand ihrer Projekte darlegten. Einer der entscheidenden Vorteile von Holz beim Thema Aufstockungen ist seine Leichtigkeit. Sie ermöglicht es, Gebäude zu erweitern, bei denen dies aufgrund der Statik mit Beton, Stahl oder Ziegeln nicht oder nur in kleinerem Umfang möglich wäre.
Darum spielt der Holzbau auch in den Planungen zur Sicherung des Standortes der Hochschule Karlsruhe eine große Rolle, wie Prof. Dr. Robert Pawlowski, Prorektor für Bau und Infrastruktur, in seinem Vortrag verdeutlichte. Die Hochschule Karlsruhe sei anfänglich für 2000 Studierende ausgelegt gewesen. Mittlerweile studierten dort über 8000 junge Menschen, Tendenz steigend. Wolle man den Standort in der Nähe zum Europaplatz halten, bliebe neben einer Nachverdichtung nur die Möglichkeit in die Höhe zu wachsen. Dafür sei der Holzbau prädestiniert, wie eine Projektskizze für den Ausbau der Hochschule zeigte, die der Professor mit seinen Studierenden erarbeitet hat.
Thomas Griesser von G+S Holzbau aus Schwetzingen präsentierte mehrere Beispiele, die verdeutlichten, wie durch Aufstockungen in Holzbauweise im urbanen Raum attraktiver Wohnraum geschaffen werden kann, ohne neue Flächen erschließen zu müssen. Bei einem von Griesser und seinem Team gebauten Mehrfamilienhaus mit zweiundzwanzig Wohneinheiten in Mannheim machte sich ein weiterer Vorteil deutlich bemerkbar. Die Wandaufbauten im Holzbau sind im Vergleich zur mineralischen Bauweise schlanker. So konnte bei annähernd gleichen Baukosten sieben Prozent mehr Wohnraum gewonnen werden, was bei einem Gebäude dieser Größe einer kompletten zusätzlichen Wohnung entspräche.
Dass Aufstockungen auch im ländlichen Raum gefragt sind, zeigten Horst Leisinger und Uwe Giesin von Leisinger Holzbau aus Kleines Wiesental zusammen mit Ingenieur Andreas Rütschlin. Sie arbeiten derzeit an der Aufstockung eines Mehrgenerationenhauses in Schopfheim. Zudem zählen sie zu ihren Kunden immer häufiger junge Familien, die in ihr Elternhaus zurückkehren und es ausbauen wollen. Auch hier sei ein Ziel, möglichst schonend mit den vorhandenen Flächen umzugehen.
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