09.09.2015
Industrie 4.0 auch in der Holzwirtschaft
Forstminister Alexander Bonde informiert sich in Schopfloch über neueste Technologien
Holzbearbeitung ist zugleich Tradition und High-Tech. Innovative Holzbearbeitung ist die Grundlage für moderne Holzbauten. Die dafür notwendigen Maschinen liefert der baden-württembergische Maschinenbau und nimmt dabei eine weltweite Spitzenposition ein.
„Die Industrie 4.0 hält auch im Cluster Forst und Holz Einzug. Mit der Umsetzung der vernetzten Produktion beweisen die Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen, dass sie dieses Zukunftsprojekt offensiv angehen. Die Innovationen sind Impulsgeber für die gesamte Holzbranche“, sagte Forstminister Alexander Bonde am 9. September beim Besuch der Homag Group AG in Schopfloch (Landkreis Freudenstadt). Den Rahmen bildete die Veranstaltung „Cluster innovativ“ der Pro Holz Baden-Württemberg.
Die optimierte Vernetzung von Informationsdaten bei der Herstellung von Holzbearbeitungsmaschinen habe direkte Auswirkungen auf die Verwendung von Holz. „Holz ist längst ein High-Tech-Baustoff. Wir haben mittlerweile standardisierte, marktreife Holzanwendungen, von denen man vor Jahren nur träumen konnte. Etliche der kleinen und mittelständischen Unternehmen der Holzbranche in BadenWürttemberg sind weltweit führend“, so der Minister.
Nach der Vorstellung des Unternehmens durch den Vorstandsvorsitzenden Pekka Paasivaara konnte sich Minister Bonde bei einer Werksführung ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Maschinen und Anlagen des Weltmarktführers machen. Anschließend informierten Mitarbeiter des Unternehmens Minister Bonde bei einer Expertenrunde über das Thema Industrie 4.0, an der auch weitere Vertreter aus der Holzwirtschaft teilnahmen. Denn im Bereich der vernetzten Produktion – einem zentralen Bestandteil von Industrie 4.0 – zählt das Schwarzwälder Unternehmen zu den Vorreitern. So kommunizieren ihre Maschinen mit dem Bediener ebenso wie mit anderen Maschinen und den Werkstücken. Dabei teilt das wissende Werkstück der Maschine mit, wie es zu bearbeiten ist. Jedes Werkstück wird dazu im Vorfeld mit einer digitalen Identität (z. B. Barcode oder RFID) ausgestattet, die alle Bearbeitungsdaten enthält.
Alexander Bonde konnte sich sowohl bei der Werksführung als auch in der Expertenrunde davon überzeugen, dass die vernetzte Produktion mit den Maschinen der Homag Group bereits heute Realität ist. Die hochflexiblen Lösungen ermöglichen beispielsweise der Möbelindustrie eine individualisierte Massenproduktion von der Spanplatte bis zum fertigen Möbelstück auf einer vollautomatisierten und vernetzten Anlage. Mit der vernetzten Produktion werden beispielsweise Maschinen für die Möbelherstellung bereitgestellt, die in der Lage sind dem Trend nach individuellem Wohnraum Rechnung zu tragen. Dies bringe auch Verbesserungen in der Material und Energieeffizienz und leiste damit einem Beitrag zum Klimaschutz. Bonde verwies auf die Unterstützung der Landesregierung für den Einsatz von Holz: „In verschiedenen Programmen wie dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept treiben wir die verstärkte Anwendung von Holz im Bauwesen voran. Dazu braucht es modernsten Maschinenbau.“
Auch künftig habe der Baustoff Holz hohe Priorität; in der laufenden EUFörderperiode 2014 bis 2020 sollen erstmals Gelder für besonders innovative öffentliche Holzbauten eingesetzt werden. „Wir wollen unseren Vorsprung als führendes Holzbauland ausbauen und haben ehrgeizige Ziele. Um die wegweisenden Möglichkeiten des Holzbaus aufzuzeigen, sollen durch das Holz-Innovativ-Programm bis 2020 beispielhafte Gebäude realisiert werden“, sagte Bonde abschließend.
Die Clusterinitiative Forst und Holz Baden-Württemberg hat zwei übergeordnete Ziele: Die Holznutzung und Holzverwendung zu fördern sowie die Wettbewerbsfähigkeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz in Baden-Württemberg zu stabilisieren und auszubauen.
Quelle: www.holz-zentralblatt.com