16.03.2018 Johannes Haug

Innovatives Bauen mit Holz in der Bodenseeregion

Gerhard P. Maier

Philipp Schmon

Anders Macht und Isabell Stengel

Konstanz, 16. März 2018. Auf der Fachtagung Holzbau an der HTWG Konstanz am 16.03.2018 präsentierte die Clusterintiative proHolz Schwarzwald besonders gelungene und ausgezeichnete Beispiele moderner Holzbauten rund um den Bodensee und in angrenzenden Regionen. Über 100 Architekten, Planer, Ingenieure und Studierende strömten zur Freude der Veranstalter proHolz Schwarzwald und der Fakultät für Bauingenieurwesen an der HTWG Konstanz in den bis auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal. Unterstützt wurde die Fachtagung von den Kooperationspartnern Holzbau Baden e. V., Architektenkammer Baden-Württemberg, Bund Deutscher Architekten und Ingenieurkammer Baden-Württemberg. „Wir müssen gerade die Kommunen davon überzeugen, welche Vorteile das Bauen mit Holz hat“, sagte der Beiratsvorsitzende von proHolz Schwarzwald, Michael Hafner, in seiner Eröffnungsrede. „Das ist in den Städten noch nicht so durchgedrungen“.

Hafner verwies neben den vielen technischen Vorteilen auf die die positiven Effekten des Holzbaus auf das Klima. Dass im Baustoff Holz das Treibhausgas CO2 gebunden wird, müsse für die Städte und Gemeinden Motivation sein, verstärkt auf das Bauen mit Holz zu setzen. Holz werde im Bauwesen sowohl im Klimaschutz als auch im Ressourcenschutz eine zentrale Rolle spielen. Möglichkeiten gebe es viele im Städtebau über Ein- und Zweifamilienhäuser hinaus – beim Garagenbau, beim Geschosswohnungsbau oder beim Brückenbau. Schon jetzt würden in Südbaden ca. 30 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser aus Holz gebaut. Ein Drittel des jährlichen Holzeinschlages in Deutschland würde ausreichen, um sämtliche Eigenheime in Holzbauweise entstehen zu lassen. Dadurch würden bis zu 56 Prozent weniger Treibhausgase an die Atmosphäre abgegeben als bei der Verwendung anderer Baustoffe, so Hafner.

Gerhard P. Maier, Vorsitzender der Kammergruppe Konstanz der Architektenkammer Baden-Württemberg, setzte sich ebenfalls dafür ein, das Bauen mit Holz zu fördern. Die Technik beim Holzbau werde ständig weiterentwickelt, hob er hervor, und immer mehr Holzarten wie zum Beispiel Buchenholz könnten in der Zukunft verwendet werden. Michael Muffler, Vorsitzender der Kreisgruppe Schwarzwald Baar Heuberg im Bund Deutscher Architekten, beschrieb die Vielfältigkeit des Baustoffes Holz und empfahl den Tagungsteilnehmern: „Es muss nicht immer heimisches Holz sein. Es geht darum, das richtige Holz an der richtigen Stelle einzusetzen“. Das könne auch mal spezielles Holz aus Amerika sein, wie er es an der Verkleidung der Tonhalle in Villingen-Schwenningen eingesetzt habe.

Philipp Schmon, Bauingenieur bei SJB Kempter Fitze aus Frauenfeld in der Schweiz, empfahl für große Geschäfts- und Wohnhäuser die „Hybrid-Bauweise“, in der sowohl Holz als auch Beton zum Einsatz kommen und stellte entsprechende Objekte aus der Schweiz vor. Am Beispiel des Tamedia-Verlagsgebäudes in Zürich demonstrierte er die Holzkonstruktion eines imposanten Gebäudes, dass ohne den Einsatz von Stahl komplett aus Holz gefertigt wurde. Spektakuläre Architektur liegt dem Bauen mit Holz in freien Formen zugrunde, wie beim Centre Georges Pompidou in Metz in Frankreich oder der Cité musicale auf der Ile des Seguins in Paris. Beeindruckend und einzigartig auch die Holz-Dachkonstruktion des Swatch-Headquarters im schweizerischen Biel mit geflochtenen Holzträgern in speziell geformten Sechs-Lagen-Brettschichtholz. „Holz lässt sich von allen Baustoffen am besten biegen“, meinte Philipp Schmon, „aus diesem Werkstoff lässt sich das Maximale herausholen“.

Lena Bramsiepe von der TU Dortmund präsentierte ihren Entwurf Wohlgefühl, Isabell Stengel und Anders Macht von der HS Coburg stellten das Globe Theater Coburg vor. Mit ihren Entwürfen gewannen die drei Studierenden jeweils Preise beim Hochschulpreis Holzbau 2017.

In Leutkirch im Allgäu verwandelte der Architekt Edwin Heinz die landwirtschaftliche Anlage des Marienhofs im Übergang von Stadtgebiet in die freie Landschaft zu einer Wohnsiedlung aus Holz mit sechs modernen Wohnhäusern und einem Gebäude mit zwei Mietwohnungen. Dafür gewann er mit seinem Konzept zahlreiche Preise, unter anderem den German Design Award 2018. Viele clevere Lösungen finden im Marienhof Anwendung, so schützt z. B. eine wasserabweisende Dura-Patina Behandlung die Fassaden vor farblichen Veränderungen. Helmut Dury, Architekt aus Konstanz, und der Michael Künstle vom Büro Baustatik Relling in Singen stellten die mehrfach ausgezeichnete Gemeinschaftsschule in Steißlingen im Hegau vor. Das durchdachte Gebäudekonzept enthält eine vorgehängte Glasfront, die einerseits als Klimapuffer dient und andererseits das Holz schützt. Wie schnell und mit welch hoher Präzision mit vorgefertigten Holz-Elementen Gebäude errichtet werden können demonstrierte der Architekt Fredi d‘Aloisio aus Konstanz am Beispiel einer Kindertagesstätte, die ebenfalls in Steißlingen gebaut wurde. D‘Aloisio: „So schnell kann man gar nicht ducken, wie die Elemente aufgebaut werden“.

Matthias Hein aus Bregenz, Architekt des Leuchtturmprojekts Neue Comturey auf der Insel Mainau ließ in seinem Vortrag die Teilnehmer an seiner Leidenschaft für den Holzbau teilhaben. Mit einer über 100 Meter langen, gebogenen und unterschiedlich gekrümmten Holzdachkonstruktion gestaltete er den in den Hang integrierten Empfangsbereich unterhalb des Schlosses. Durch die Verwendung von Holz könne Sinnlichkeit, Intimität und ein besonderes Wohnerlebnis erzielt werden, so Hein. „Holz ist von der Haptik und vom Geruch her besonders wertvoll“. Auch Hein lobt die Schnelligkeit und Kostenvorteile beim Bauen mit Holz sowie die Tatsache, dass die Aufstockung von Gebäuden mit Holzkonstruktionen sich wegen des geringen Gewichts von Holz anbietet. Fazit von Prof. Dr. Wolfgang Francke von der HTWG Konstanz: „Die Fachtagung hat einen breiten Bogen geschlagen und gezeigt wie viele innovative Ansätze es inzwischen beim Bauen mit Holz gibt und wie extrem interessant die Verwendung von Holz sein kann“.

Weitere Informationen unter: www.pro-holz-schwarzwald.com 

ProHolzBW - Favicon Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Nachfolgend können Sie wählen, ob und ggf. welche nicht-essenziellen Cookies Sie akzeptieren möchten und erhalten hierzu weitere Informationen.

Alle Cookies akzeptieren
Nur essenzielle Cookies akzeptieren
Essenziell
WebThinker DV-Box

Speichert die ausgewählten Cookie-Einstellungen.
https://www.webthinker.de/cookie-box/

Mehr Informationen

Verarbeitendes Unternehmen

proHolzBW GmbH


Name und Speicherdauer der Cookies

wt-dv-settings
Speichert die ausgewählten Cookie-Einstellungen.
Dauer: 1 Jahr


Host / Zugriff URL

*.proholzbw.de

Google Tag Manager

Zuständig für die technische Umsetzung der gewählten Cookie-Einstellungen.
https://policies.google.com/privacy

Mehr Informationen

Verarbeitendes Unternehmen

Google Ireland Limited

Google Building Gordon House, 4 Barrow St, Dublin, D04 E5W5, Ireland


Beschreibung

Dies ist ein Tag-Management-System. Über den Google Tag Manager können Tags zentral über eine Benutzeroberfläche eingebunden werden. Tags sind kleine Codeabschnitte, die Aktivitäten nachverfolgen können. Über den Google Tag Manager werden Scriptcodes anderer Tools eingebunden. Der Tag Manager ermöglicht es zu steuern, wann ein bestimmtes Tag ausgelöst wird.


Host / Zugriff URL

*.google.com

Statistik
Google Analytics

Mehr Informationen

Verarbeitendes Unternehmen

Google Ireland Limited

Google Building Gordon House, 4 Barrow St, Dublin, D04 E5W5, Ireland


Name und Speicherdauer der Cookies

_ga, _gid, _dc_gtm_xxx, _gat_gtag_xxx
Dient zur Unterscheidung von Benutzern
Dauer: 1 Tag / 2 Jahre


_gat
Wird verwendet, um die Anfragerate zu drosseln.
Dauer: 1 Minute


_gac_xx
Enthält Informationen darüber, welche Anzeige angeklickt wurde.
Dauer: 3 Monate


IDE
Diese ID ermöglicht es Google, den Nutzer über verschiedene Websites und Domains hinweg zu erkennen und personalisierte Werbung anzuzeigen.
Dauer: 1 Jahr


_ga_
Wird verwendet, um den Sitzungsstatus beizubehalten.
Dauer: 2 Jahre


_gac_gb_
Enthält kampagnenbezogene Informationen. Wenn Sie Ihre Google Analytics- und Google Ads-Konten verknüpft haben, lesen die Google Ads-Website-Conversion-Tags dieses cookie , sofern Sie sich nicht abmelden.
Dauer: 2 Monate, 29 Tage


Host / Zugriff URL

*.google.com

Individuelle Cookie-Einstellungen speichern

Informationen zu Ihren Cookie-Einstellungen und der Datenübermittlung in die USA bei dem Einsatz von Google-Diensten
Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Einige Cookies sind unbedingt erforderlich, um unsere Webseite zu betreiben („essenziell“). Alle anderen Cookies werden nur gesetzt, wenn Sie der Verwendung zustimmen (z.B. für Google Analytics / Maps / Youtube).

Sie haben die Wahl, ob Sie „nur essenzielle Cookies akzeptieren“ möchten, „alle Cookies akzeptieren“ wollen oder nach Auswahl bestimmter Cookies in den Akkordeon-Elementen „individuelle Cookie-Einstellungen speichern“ möchten.

Eine erteilte Einwilligung zu der Verwendung nicht-essenzieller Cookies ist freiwillig. Sie können Ihre Einstellungen auch nachträglich über die Schaltfläche "Datenschutzeinstellung" ändern, die Sie im Fußbereich der Seite finden. Ergänzende Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Wir setzen Google Analytics ein, um eine kontinuierliche Analyse und statistische Auswertung der Webseite zu erhalten, um die Webseite und das Nutzererlebnis zu verbessern. Hierbei wird das Nutzerverhalten an Google LLC übermittelt und besuchte Seiten, Zeitspanne auf der Seite und Interaktion verarbeitet, die von Google zu beliebigen eigenen Zwecken, zur Profilbildung und zur Verknüpfung mit anderen Nutzungsdaten verwendet werden.

Indem Sie die mit Google-Diensten verbundene Cookie akzeptieren, willigen Sie zugleich gem. Art. 49 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO ein, dass Ihre Daten in den USA von Google verarbeitet werden. Die USA werden vom Europäischen Gerichtshof als ein Land mit einem nach EU-Standards unzureichenden Datenschutzniveau eingeschätzt.

Es besteht insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten von US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken, möglicherweise ohne Rechtsmittel, verarbeitet werden. Wenn Sie auf "Accept essential cookies only" klicken, findet die oben beschriebene Übertragung nicht statt.