345 Jahre trotzte der Kilpenhof Wind und Wetter. Im März 2013 ist das Gebäude – einer der ältesten Heidenhöfe des Schwarzwaldes – unter Schneelast und Winddruck großflächig eingebrochen. Aufgrund der enormen Größe (5.000 m³ Brutto-Rauminhalt) und der nicht mehr zeitgemäßen Gebäudestruktur wurde der Eindachhof schon länger nicht mehr genutzt. In den 1970er Jahren wurde ein externes Stallgebäude gebaut. Zum Wohnen wurde ebenfalls ein Neubau in unmittelbarer Nähe errichtet. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel zum Erhalt oder zur Umstrukturierung wurde der Hof somit sich selbst überlassen. Die Schäden durch den Schneebruch waren groß und die generelle Bausubstanz überwiegend nicht mehr sanierungsfähig. Der Besitzer entschied sich für den Wiederaufbau als Bergehalle. In Anlehnung an den alten Hof und die traditionelle Bauweise der Schwarzwaldhöfe wurde das neue Gebäude mit tiefgezogenem vollem Walmdach errichtet. Dieses fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und bewahrt den Erinnerungswert an das alte Hofgebäude. Gleichzeitig mussten neue Elemente wie z.B. große Sektionaltore oder eine freitragende, stützenfreie Konstruktionsweise mit der traditionellen Binder-Bauweise vereint werden. Durch einfache, pragmatische Detaillösungen konnte so eine zweckmäßige landwirtschaftliche Halle realisiert werden, welche sich bewusst als Alternative zu den weit verbreiteten Agrar-Zweckbauten versteht, die sich aufgrund ihrer Material- und Formensprache schwer in die Kulturlandschaft des Schwarzwaldes integrieren lassen. Die neue Halle mit Bezug zum regionalen Bauen im Schwarzwald bietet auf rund 400 m² Platz für die landwirtschaftlichen Produkte, Heu, Geräte und Zubehör der Obst- und Whiskybrennerei Mack.