PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Quartier Hoffnungsblick beinhaltet interkulturelles Mehrgenerationenwohnen mit umfangreichen Möglichkeiten sozialer Interaktion. Die 6 Gebäude bilden mit geschwungenen Balkonen und runden Gebäudeecken eine ausdrucksstarke gestalterische Einheit und zeigen gleichzeitig durch unterschiedliche Konstruktion und Materialität die Vielfalt der Wohnformen. Das seniorengerechte Wohnen in konventioneller Massivkonstruktion mit Putzfassade bietet 21 barrierefreie und rollstuhlgerechte Wohnungen. Die übrigen 4 Häuser sind in nachhaltiger vorgefertigter Holzbauweise konstruiert. Alle Baukörper gruppieren sich um einen Innenhof. Versätze und Drehungen zueinander erzeugen trotz hoher Dichte abwechslungsreiche Durchblicke und Zwischenräume die eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Bewohner ermöglichen.
ZIEL
Durch die bunt gemischte Quartiersgemeinschaft aus einheimischen und geflüchteten Familien, Wohngemeinschaften für Studierende sowie alleinstehenden Mitmenschen bis hin zu seniorengerechtem Wohnen entsteht eine Nachbarschaft mit vielfältige soziale Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten und eine selbstverständliche Integration im alltäglichen Leben. Geflüchtete Menschen leben nicht am Rande unserer Gesellschaft sondern werden Teil von ihr. Es entsteht ein Ort der Vielfalt, Kreativität und Solidarität.
HERAUSFORDERUNGEN
Die Herausforderung bestand darin einen Ort zu schaffen an dem ein lebendiges Miteinander von Senioren, Paaren, jungen Familien und Geflüchteten in flexiblen Wohnformen und bezahlbarem Wohnraum stattfinden kann. Das Konzept konzentriert sich auf die Teilhabe aller und schafft vielfältige Angebote und Strukturen zur Unterstützung eines gemeinschaftlichen aktiven Lebens. So befindet sich zwischen zwei Gebäuden eine transparente, verglaste Fuge die auf 4 Geschoßen gemeinschaftliche Nutzungen wie ein internes Café, Seminarräume und eine Lounge beinhaltet. Werkstätten in den Sockelgeschoßen der Holzbauten vervollständigen ein kreatives Angebot.
KOOPERATIONEN
Die Hoffnungsträger Stiftung praktiziert integratives Wohnen in den seriellen Hoffnungshäusern von andOFFICE an vielen Standorten.In Schwäbisch Gmünd sollten die Nutzergruppe aus Einheimischen und Geflüchteten aufgrund der Projektgröße erweitert und so ein Modellprojekt für eine vielfältige Willkommensgesellschaft geschaffen werden.Ein wichtiges Instrument bei der Entwicklung der Nutzerkonzeption war ein 5-stufiger Workshop von Stadt, Anwohnerschaft und Investor.In diesem partizipativen Prozeß konnte vor Baubeginn ein für alle Beteiligten stimmiges Gesamtkonzept mit hoher Akzeptanz erzielt werden. Eine frühe Idee sah beispielsweise ein Youth Hostel vor, seniorengerechtes Wohnen als Mehrgenerationenkomponente entwickelte sich erst innerhalb des WS und erwies sich als perfekte Ergänzung.
MEHRWERT
Mit der Wohnanlage entfalten sich zwei Programme parallel: Einerseits integratives Wohnen von Einheimischen und Geflüchteten, andererseits Mehrgenerationenwohnen durch die Ergänzung von seniorengerechten Wohnungen für Menschen, die Ihre Wohnsituation vorausschauend Ihrer Zukunft anpassen und sich in einer lebendigen und inspirierenden Quartiersgemeinschaft einbringen möchten. In der Begegnung beider Ansätze entsteht ein interkulturelles Mehrgenerationenwohnen gelebt mit dem Ziel einer respektvollen Gemeinschaft, in der sich alle nach ihren Interessen und Möglichkeiten einbringen können.
BESONDERHEIT
Ein Großteil der Wohnung ist als geförderter Wohnraum errichtet und leistet damit einen wertvollen Beitrag zu bezahlbarem Wohnraum. Zur wirtschaftlichen Realisierung von gefördertem Wohnraum entwickelte andOFFICE den serielle Baukasten „Hoffnungshäuser“ in innovativer, ökologischer, vorgefertigter Holzbauweise seniorengerechtes Wohnen und gemeinschaftliche Nutzungen ergänzt und schaffen damit ein eigenes Quartier mit Modellcharakter für die gegenwärtigen soziokulturellen und demographischen Herausforderungen unserer Gesellschaft.