Architektonisches Konzept
Das Entwurfskonzept basiert auf der Abstraktion des Urhüttenmotivs, welches in eine zeitgemäße und funktionale Tiny-House-Typologie übersetzt wird. Das Tiny House präsentiert sich nach Westen komplett geschlossen und erzeugt somit im Inneren eine intime Atmosphäre. Gleichzeitig lässt sich der hohe Wohn- und Kochbereich über eine große Öffnung schwellenlos nach Süden auf die Terrasse erweitern. An das Herzstück der Unterkunft wird eine niedrige Nasszelle angeschlossen. Auf diesem Sanitärbereich befindet sich eine Schlafebene für bis zu zwei Personen. Im Osten der Hütte ist ein zweites, geschlossenes Schlafzimmer verortet. In Längsrichtung ist das Haus in drei gleiche Teile mit jeweils einem Meter Breite gegliedert. Das mittlere Feld ist von einem Oberlicht geprägt, welches nach Süden geneigt ist. Es legt sich wie ein Band über die ganze Länge des Baukörpers und sorgst so für hohe Aufenthaltsqualität im gesamten Tiny House.
Bauzeit: 2020-2023
Anzahl Geschosse: 1
Anzahl Wohnungen: 1
Besonderheiten der Konstruktion:
Konstruktions- und Materialkonzept
Als besonderen Anspruch an das nachhaltige Bauen wurde der Entwurf in Kooperation mit der Professur Entwerfen und Nachhaltiges Bauen am KIT weitestgehend in „sortenreiner Bauweise“ realisiert. Dies bedeutet, dass das Haus vollständig und ohne Abfall zu erzeugen rückbaubar sein wird. Somit kommen keine Kleber oder umweltunverträgliche Baustoffe zum Einsatz. Die Knotenpunkte des hölzernen Tragwerks wurden in Zusammenarbeit mit der Professur Tragkonstruktionen am KIT als Prototyp entwickelt, welche mit weitaus weniger Metallverbindungen auskommt als herkömmliche Verbindungen. Die Fachwerkskonstruktion ist innenseitig mit GFM Platten verkleidet, wodurch auf eine herkömmliche Dampfbremse verzichtet werden konnte. Gedämmt ist die Konstruktion mit Seegraß sowie Holzfaserdämmplatten, Fassade und Dachdeckung bestehen aus Lärchenholzschindeln.