Das Studentenwohnheim B7 in Furtwangen wurde im Rahmen des Holzbaupreis 2012 von den Juroren in die engere Wahl genommen. Miteinander statt nebeneinander: Die 2011 fertiggestellten Studentenwohnheime nahe der Hochschule Furtwangen bieten ihren Bewohnern nicht nur viel Platz im eigenen Zimmer. Das Konzept sieht vor allem großzügige Gemeinschaftsräume und Außenanlagen vor, um der Anonymität studentischer Wohnanlagen entgegenzuwirken. Immer vier Studierende bilden eine selbstständige Wohngruppe, deren Herzstück der gemeinsame Koch-Wohn-Ess- und Lernbereich ist. Dazu wurden auf jedem Stockwerk vier Raummodule rotationsförmig auf dem quadratischen Grundriss angeordnet und die Zwischenfugen für Bad, Küche und das gemeinsame Wohnen genutzt. Jedes Gebäude beherbergt somit 12 Studenten. Sie sind für ihre Gruppe und ihr Gebäude verantwortlich. Das Konzept der Wohngruppen wird als identifikationsstiftende Maßnahme gesehen, mit dem Ziel das Verständnis für gemeinsames Studieren, gemeinsames Wohnen, Wohnumfeld, Nachbarschaft und den Ort zu fördern. Insgesamt wurden drei Gebäude für studentisches Wohnen für 9 Wohngruppen à 4 Zimmer in kurzer Bauzeit realisiert.
Dem architektonischen Grundsatz folgend, dass neben der Form die Materialität die Qualität eines Gebäudes bestimmt, wurde der regionale Baustoff Holz als dominierendes Material gewählt. Alle drei Gebäude sind in gleicher Bauweise, mit gleichen Abmessungen und Standards erstellt. Als Orientierungshilfe sind die gemeinschaftlich genutzten Räume der einzelnen Häuser farblich unterschiedlich gestaltet. Die Fassadenbeplankung wurde mit unbehandelten heimischen Lärchenholzschindeln ausgeführt. Die Gebäude verfügen über eine einheitliche, klare Struktur auf der Basis sich wiederholender, vorgefertigter Raummodule. Insgesamt wurden 36 Raumzellen in der Werkhalle des Zimmereibetriebs vorgefertigt und vor Ort auf der Baustelle zusammengesetzt. Die Montagezeit für den Rohbau konnte so auf lediglich einen Tag reduziert werden.