02.02.2021
„Plattformen helfen nur bedingt, sie ersetzen nicht die Kommunikation“
Fünfte Veranstaltung der Schulungsreihe „Holzbau Heute“ mit Daniel Schaible (Schaible Holzbau) und Daniel Tillmann (loco Architektur) am 28. Januar 2021
Ostfildern, 02. Februar 2021: Worauf kommt es bei der Zusammenarbeit zwischen Holzbauunternehmen und Architekt besonders an? Bei der fünften Veranstaltung der Seminarreihe „Holzbau Heute – eine Schulungsreihe für Kommunale Entscheider“ informierten Holzbauunternehmer Daniel Schaible (Schaible Holzbau, Wildberg) und Architekt Daniel Tillmann (loco Architektur, Tübingen) über alle wichtigen Aspekte der Zusammenarbeit bei einem Bauvorhaben in Holzbauweise.
„Themen des Holzbaus kennen und beachten“
Daniel Schaible, der den Familien- und Traditionsbetrieb „Holzbau Schaible“ in Wildberg seit 2012 führt, weiss als Zimmerer, wovon er spricht: Preisdruck, Zeitdruck, fehlende Fachkenntnis und komplexe Anforderungen stellen den Bauherren und alle Baubeteiligten vor gewisse Herausforderungen, wenn zu wenig kommuniziert wird. Dabei muss man beim Holzbau gar nicht unbedingt das Rad neu erfinden. Es gibt heute eine Vielzahl gut gelungener Holzbauten, die komplett erfasst sind und eine Orientierungshilfe bieten können. Das A und O des Holzbaus bleibt allerdings die frühzeitige und intensive Absprache und gegenseitige Information aller Gewerke.
Holzbau verbindet traditionelles Handwerk mit moderner Technik
Daniel Tillmann, Architekt von loco Architektur in Tübingen, war schon an vielen Bauvorhaben in Holzbauweise beteiligt. Auch er betont die Wichtigkeit des intensiven Austauschs schon in der Entwurfphase: Bauherr*innen, Zimmererleute und Fachplaner*innen stimmen sich eng ab zu Brandschutz, Statik, Tragwerk und Aufbauten. Grundlage hierfür ist die Werkplanung durch den Architekten. Hier kann der Architekt noch eingreifen, wenn ein Fehler entdeckt wurde oder einfach eine neue Anpassung erfolgen soll. Auch bei der Integration der Installationsgewerke ist die gute Absprache und eine hohe Ausführungsqualität unbedingt erforderlich. Auf der Baustelle lassen sich dann noch kleinere Fehler beheben. Durch den hohen Vorfertigungsgrad im Holzbau nimmt die detaillierte und vorrausschauende Planung eine zentrale Rolle ein, um unnötige Zusatzkosten am Ende zu vermeiden.
F90=F90
Brandschutz ist im Holzbau kein Thema mehr, wenn die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden. Wichtig: Der Brandschutz muss bereits im Vorentwurf enthalten sein. In der Landesbauordnung von Baden-Württemberg (LBO 2015) werden die verschiedenen Möglichkeiten des Brandschutzes explitzit genannt – Kapseln, Verkleiden oder Abbrand. Durch die Verwendung geprüfter Aufbauten über zertifizierte Hersteller kann hier die Einhaltung der Vorgaben sichergestellt werden. Das gleiche gilt auch für den Schallschutz, erhöhte Anforderungen nach DIN 4109 sind problemlos möglich.
Download Vortrag Daniel Schaible
Download Vortrag Daniel Tillmann
Zur Schulungsreihe Holzbau Heute
Mit der Holzbau-Offensive rückt die Landesregierung Baden-Württembergs das klimabewusste Bauen in den Fokus. Nachhaltiges Bauen und Betreiben unserer gebauten Umwelt ist ein wesentlicher und wirtschaftlicher Beitrag zur Klimawende. Das öffentliche Bauen hat dabei eine Vorbildfunktion. Kommunale Entscheider von Gemeinderäten bis Bürgermeistern und Land- oder Kreisräten sind ein wichtiges Bindeglied zu den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes. Öffentliche Bauvorhaben sind daher wichtige Botschafter für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Baukultur. Denn auch im Nichtwohnbau bietet Holz erstaunliche Konstruktionsvarianten. Intelligente Holzmischbauweisen speichern Kohlenstoff und sind die Lösung für Kindertagesstätten, Feuerwehrhäuser, Rathäuser, Kultureinrichtungen, Klinikbauten oder Schulen. Dazu werden zu allen relevanten Fragestellungen Fortbildungen angeboten, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen. Corona-bedingt finden alle Termine 2020 digital statt.