Cross Cluster Innovativ von der Allianz Faserbasierte Werkstoffe und proHolz Baden-Württemberg.

Ostfildern, 10. Dezember 2024: Am Anfang steht die Faser – bei der Online-Veranstaltung Cross Cluster Innovativ am 26. November 2024 wagten die Teilnehmer gemeinsam einen Blick über den Tellerrand: Auf der gemeinsamen Veranstaltung von der Allianz Faserbasierte Werkstoffe AFBW und proHolz Baden-Württemberg wurden fachübergreifende Projekte vorgestellt, die in der Architektur, Mobilität oder Industrie Holz mit Textilien verbinden, so zum Beispiel auch in der Faserverbundtechnik.

Uwe André Kohler, Geschäftsführer proHolzBW, eröffnete die Veranstaltung, die nun schon im achten Jahr stattfindet. Danach begrüßte Frau Sadiah Steibli von der AFBW die Teilnehmenden und stellte die Tätigkeitsschwerpunkte der AFBW vor. Der Moderator der Veranstaltung, Prof. Markus Milwich von den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF), führte durch die Veranstaltung.

Laura Kiesewetter vom Institute for Computational Design and Construction, University of Stuttgart stellte anhand des „Wangen Turm“ das Bauen mit selbstformenden Holzelementen vor. Die Selbstformung wird dadurch erreicht, indem einzelne Holzlagen mit unterschiedlichen Faserorientierungen zu einem anisotropen Brettsperrholz (BSP) verklebt werden. Bei der Trocknung entstehen durch unterschiedliches Schrumpfen der Einzelschichten eine Verwindung/Wölbung /Krümmung der Platten, ähnlich dem Bi-Metall-Effekt. Dieser Effekt kann durch eine Simulation mit entsprechenden Materialmodellen sehr genau vorberechnet bzw. eingestellt werden. Beim Zusammenbau zum Turm entsteht durch Verwendung der verwundenen Holzelemente eine hohe Steifigkeit der Konstruktion. Während die Windlasten weitgehend von der Holzschale abgetragen werden, trägt die im Inneren des Turms eingebaute stählerne Treppenspindel die Besucherplattform. Der Bewitterungsschutz besteht aus einer Lerchenholzfassade mit Hinterlüftung. Der Wangen Turm zeigt anschaulich eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialisten aus Design, Material, Konstruktion und Planung.

Michael Eichhorst vom Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. stellte die Ergebnisse des Forschungsprojektes „WoodTrusion“ vor, eine Technologie zur Herstellung hochfester Konstruktionshalbzeuge aus einheimischen Dünnhölzern. Dabei geht es um eine neuartige, industrietaugliche und wirtschaftliche Technologieentwicklung, mit welcher bisher nicht baulich genutzte Dünnhölzer zu hochwertigen technischen Profilen bzw. Konstruktionsmaterial verarbeitet werden können. Holz besteht aus Cellulosefasern, Lignin, Extraktstoffen und Mineralien. Die Holzstangen bzw. die Zwischenräume der Leitungsbahnen im Holz werden unter Druck und Wärme verdichtet und verformt. Der Verdichtungsgrad beeinflusst die mechanischen Eigenschaften des Holzes: Durch den Kollaps der Kanäle im Stamm kann die Steifigkeit des Materials bis zum Faktor 12 erhöht werden.

Im Forschungsprojekt wurde eine Woodtrusion-Anlage entwickelt, in der Rundhölzer fortlaufend zu verdichteten geformten Holzprofilen verpresst werden. Dieser Teil der Anlage umfasst ein Holzstangen-Materialmagazin, welches die Anlage kontinuierlich im Revolverprinzip bestückt. In der folgenden Presseinheit werden die Holzstangen durch eine konische Düse gedrückt und dort komprimiert. Am Düsenausgang ist eine Umwindeeinheit positioniert, die das austretende Holzrohr mit Carbonfaser-Towpregs im Orbital-Wickelverfahren armiert und somit die Rückstellkräfte des Holzes kompensiert. Die Temperatur des Holzes von 120 – 150 °C wird zu Härtung des Towpreg-Harzsystems genutzt. Es wurden Verdichtungsversuche mit Verdichtungsgraden zwischen 30 % – 60 % und Umformgeschwindigkeiten zwischen 0,2 mm/s und ca. 5 mm/s durchgeführt, als Material wurden Fichtenholzstangen in möglichst gleicher Qualität verwendet. Der werkstofflich-technologische Lösungsansatz ist auf andere Profilgeometrien und Holzarten übertragbar. Nähere Infos und Kontaktdaten finden sie unter www.stfi.de. Die so hergestellten klimafreundlichen hochlasttragenden Verbundrohre können sehr hohe Lasten aufnehmen und könnten in vielen Fällen Stahlträger oder Betonstreben ersetzen.

Der Rohstoff Holz kann bei kluger Verwendung als Bau- und Werkstoff sehr lange im Kreislauf genutzt werden. Ein Team von Architekten und Ingenieuren der Hochschulen Konstanz, Stuttgart und Karlsruhe haben es sich mit proHolz Baden-Württemberg zur Aufgabe gemacht, die Betonschalungen der Baustelle des neuen Hauptbahnhofs in Stuttgart einem neuen Zweck zuzuführen: Im Rahmen des Forschungsprojekts „Stuttgart 210: Weiterdenken – weiterbauen!“ werden Möglichkeiten zur Wiederverwendung der Betonschalungen untersucht und anschließend im Rahmen eines Pilotprojekts umgesetzt. Prof. Dipl.-Ing. Stefan Krötsch, Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen an der HTWG Konstanz, ist Koordinator der Forschungsinhalte und berichtete über den Stand des Projektes. Die Motivation für das Forschungsprojekt waren aufwendig hergestellte, ausgediente Beton-Schalungen, die wieder einer neuen Verwendung zugeführt werden sollen. Holz, je natürlicher es verwendet wird, ist grundsätzlich ein Kreislaufprodukt. Stuttgart 210 untersuchte im Rahmen der verschiedenen Möglichkeiten des Up- und Downcyclings die Wiederverwendung von Holz-Schalungen, um von der thermischen Verwertung der mit einer entsprechend schlechten Ökobilanz wegzukommen. Da es für die Wiederverwendung von Betonschalungen als Baumaterial bisher keine baurechtlichen Bestimmungen gab, war auch im Forschungsprojekt die juristische Einordnung des „Upcyclings“ von Bauhilfsmitteln ein Kernthema. Als weiterer wichtiger Bestandteil wurde eine Ökobilanzierung durchgeführt bzw. die Verfahren zur Bilanzierung angepasst. Durch die Wiederverwendung der Holzschalungen in neuen Bauten kann der Atmosphäre dauerhaft sehr viel CO2 entzogen werden. Im Projekt wurde in einem neuen, „umgekehrten“ Denkansatz der Bauprozess nicht von einem theoretischen Planungsansatz her, sondern ausgehend von bereits bestehenden Bauteilen konzipiert und weitergedacht. Prof.  Krötsch stellte neben mehreren geplanten Reallaboren (u.A. „Circuleum“, Stuttgart-Vaihingen) auch das bereits realisierte Reallabor „Jugendtreff Ingersheim“ vor. Diese wurde im Sommer 2024 zusammen mit Studierenden im Rahmen des internationalen Studiengangs imiad der Universität Stuttgart errichtet.    

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Markus Milwich, DITF

ProHolzBW - Favicon Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Nachfolgend können Sie wählen, ob und ggf. welche nicht-essenziellen Cookies Sie akzeptieren möchten und erhalten hierzu weitere Informationen.

Alle Cookies akzeptieren
Nur essenzielle Cookies akzeptieren
Essenziell
WebThinker DV-Box

Speichert die ausgewählten Cookie-Einstellungen.
https://www.webthinker.de/cookie-box/

Mehr Informationen

Verarbeitendes Unternehmen

proHolzBW GmbH


Name und Speicherdauer der Cookies

wt-dv-settings
Speichert die ausgewählten Cookie-Einstellungen.
Dauer: 1 Jahr


Host / Zugriff URL

*.proholzbw.de

Google Tag Manager

Zuständig für die technische Umsetzung der gewählten Cookie-Einstellungen.
https://policies.google.com/privacy

Mehr Informationen

Verarbeitendes Unternehmen

Google Ireland Limited

Google Building Gordon House, 4 Barrow St, Dublin, D04 E5W5, Ireland


Beschreibung

Dies ist ein Tag-Management-System. Über den Google Tag Manager können Tags zentral über eine Benutzeroberfläche eingebunden werden. Tags sind kleine Codeabschnitte, die Aktivitäten nachverfolgen können. Über den Google Tag Manager werden Scriptcodes anderer Tools eingebunden. Der Tag Manager ermöglicht es zu steuern, wann ein bestimmtes Tag ausgelöst wird.


Host / Zugriff URL

*.google.com

Statistik
Google Analytics

Mehr Informationen

Verarbeitendes Unternehmen

Google Ireland Limited

Google Building Gordon House, 4 Barrow St, Dublin, D04 E5W5, Ireland


Name und Speicherdauer der Cookies

_ga, _gid, _dc_gtm_xxx, _gat_gtag_xxx
Dient zur Unterscheidung von Benutzern
Dauer: 1 Tag / 2 Jahre


_gat
Wird verwendet, um die Anfragerate zu drosseln.
Dauer: 1 Minute


_gac_xx
Enthält Informationen darüber, welche Anzeige angeklickt wurde.
Dauer: 3 Monate


IDE
Diese ID ermöglicht es Google, den Nutzer über verschiedene Websites und Domains hinweg zu erkennen und personalisierte Werbung anzuzeigen.
Dauer: 1 Jahr


_ga_
Wird verwendet, um den Sitzungsstatus beizubehalten.
Dauer: 2 Jahre


_gac_gb_
Enthält kampagnenbezogene Informationen. Wenn Sie Ihre Google Analytics- und Google Ads-Konten verknüpft haben, lesen die Google Ads-Website-Conversion-Tags dieses cookie , sofern Sie sich nicht abmelden.
Dauer: 2 Monate, 29 Tage


Host / Zugriff URL

*.google.com

Individuelle Cookie-Einstellungen speichern

Informationen zu Ihren Cookie-Einstellungen und der Datenübermittlung in die USA bei dem Einsatz von Google-Diensten
Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Einige Cookies sind unbedingt erforderlich, um unsere Webseite zu betreiben („essenziell“). Alle anderen Cookies werden nur gesetzt, wenn Sie der Verwendung zustimmen (z.B. für Google Analytics / Maps / Youtube).

Sie haben die Wahl, ob Sie „nur essenzielle Cookies akzeptieren“ möchten, „alle Cookies akzeptieren“ wollen oder nach Auswahl bestimmter Cookies in den Akkordeon-Elementen „individuelle Cookie-Einstellungen speichern“ möchten.

Eine erteilte Einwilligung zu der Verwendung nicht-essenzieller Cookies ist freiwillig. Sie können Ihre Einstellungen auch nachträglich über die Schaltfläche "Datenschutzeinstellung" ändern, die Sie im Fußbereich der Seite finden. Ergänzende Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Wir setzen Google Analytics ein, um eine kontinuierliche Analyse und statistische Auswertung der Webseite zu erhalten, um die Webseite und das Nutzererlebnis zu verbessern. Hierbei wird das Nutzerverhalten an Google LLC übermittelt und besuchte Seiten, Zeitspanne auf der Seite und Interaktion verarbeitet, die von Google zu beliebigen eigenen Zwecken, zur Profilbildung und zur Verknüpfung mit anderen Nutzungsdaten verwendet werden.

Indem Sie die mit Google-Diensten verbundene Cookie akzeptieren, willigen Sie zugleich gem. Art. 49 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO ein, dass Ihre Daten in den USA von Google verarbeitet werden. Die USA werden vom Europäischen Gerichtshof als ein Land mit einem nach EU-Standards unzureichenden Datenschutzniveau eingeschätzt.

Es besteht insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten von US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken, möglicherweise ohne Rechtsmittel, verarbeitet werden. Wenn Sie auf "Accept essential cookies only" klicken, findet die oben beschriebene Übertragung nicht statt.