Ostfildern, 14. Mai 2024. Anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des Kompetenzzentrums Holz, standen am 6. Mai 2024 eindrucksvolle Fachvorträge rund um das Thema „Holz trifft Mobilität – die Chancen und Herausforderungen bei der Holzverwendung“ auf der Tagesordnung.
Das „Kompetenzzentrum Holz in Fahrzeugstrukturen“ ist eine Initiative, die aus den Forschungsaktivitäten des Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Stuttgart (DLR) im Bereich Holz entstanden ist. Ziel ist es, die bereits vorhandenen Kompetenzen der sog. „grünen Strukturbauweisen“ zu bündeln, um neue Projekte zu entwickeln und Partner unterschiedlicher Branchen aus Wissenschaft und Industrie miteinander zu vernetzen.
David Heyner vom DLR beschrieb in seinem Vortrag die ganzheitlichen Lösungsansätze für den Einsatz von Holz in Fahrzeugstrukturen, vom Werkstoff bis zum finalen Bauteil. „Die Technologien neuer Fahrzeugkonzepte müssen sich immer stärker auch im ökologischen Wettbewerb behaupten, der Bedarf an Green Materials wächst daher ständig“, so Heyner. Beispielhaft wurden nachfolgende innovative Projekte vorgestellt: Von der Rohstoffgewinnung (Projekt „SuMatHra“, Albasia-Holz), Konzeption und Konstruktion (Projekt „U-Shift“, Holz in Kombination mit Aluminium-Blechen), Herstellung und Validierung (Projekt „For(s)tschritt“, Holz als Türaufprallträger) bis zu der kaskadischen Holznutzung (Projekt „HyEnd.Wood“, Nutzung von Alt- und Restholz).
Über den „Leichtbau als Transformationstechnologie für den Klimaschutz und die Ressourcenschonung“ referierte Werner Loscheider, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die Leichtbaustrategie der Bundesregierung umfasst insgesamt acht Maßnahmenpakete in den drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Die daraus abgeleiteten Ziele sind u.a. die Schaffung von Wohnraum durch die Aufstockung von Immobilien in Leichtbauweise, die Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele sowie die Bereitstellung eines dynamischen und übergreifenden Ökosystems für Werkstoffe in Europa.
Im darauffolgenden Vortrag zum Thema „Nachhaltigkeit fördern und Holz auf die Straße bekommen“ erfuhren die Teilnehmer/-innen von Dr. Daniel Kohl (VW Group Innovation), welche Einsatzmöglichkeiten für die Holzverwendung im automobilen Umfeld derzeit bereits realisierbar sind. Am Beispiel des VW Bus Modell T6.1 wurde dabei das aktuelle Konzept für holzbasierte Strukturbauteile näher erläutert.
Uwe André Kohler (proHolzBW) sprach im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg über die derzeitige Rohholz-Verwendung Deutschlands, die Herausforderungen bei den Leitbaumarten und welche Nutzungsstrategien für Risikostandorte im Rahmen des Waldumbaus gelten. Kohler forderte diesbezüglich ein „proaktives Handeln für eine planmäßige und vorzeitige Endnutzung des Werkstoffes Holz, welcher in ausreichendem Maße zur Verfügung steht“. Als Perspektive zum Kompetenzzentrum Holz wurde die Kooperation mit dem Technikum Laubholz (TLH) genannt, welche u.a. die Forschungsfelder Holzaufschlussverfahren, faserbasierte Biopolymerwerkstoffe und biotechnologische Konversionen abdeckt.
„CO2 Removals als Rohstoff für die Kreislaufwirtschaft“ war das Thema von Johannes Schwegler von TREEO, Fairventures Digital GmbH. Die spannende Frage lautete, ist der klassische Lösungsansatz der traditionellen CO2 Kompensation bereits am Ende bzw. welche Zielprodukte aus der stofflichen CO2 Nutzung sind alternativ sinnvoll? Schwegler benannte die „CO2 Removals als Startpunkt für die Kreislaufwirtschaft“ und ging dabei detailliert auf diverse natur- sowie maschinenbasierte Lösungen ein.
Fazit: Alle vorgestellten Projekte und Konzepte sind beeindruckende Beispiele dafür, wie die Einführung von optimierten Holzwerkstoffen, Holzverbundkomponenten sowie holzbasierten Materialien auch im Bereich Mobilität gelingen kann.
Save the date: Am 13 Juni 2024 findet die proHolzBW Veranstaltung zum Thema “Holz trifft Mobilität – bekannte Welten, neue Möglichkeiten” statt. Anmeldung hier: https://proholzbw.de/?post_type=termine&p=11629
(Bilder: proHolzBW)
Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Nachfolgend können Sie wählen, ob und ggf. welche nicht-essenziellen Cookies Sie akzeptieren möchten und erhalten hierzu weitere Informationen.