Ostfildern, 07. Juli 2023. Mit über 100 Teilnehmer/-innen war unsere Cluster Innovativ Veranstaltung am 5. Juli 2023 in Tübingen bis auf den letzten Platz ausgebucht. Der mehrgeschossige Holz-Hybrid-Bau „henA“ wurde dabei eindrucksvoll und detailliert von den Projektverantwortlichen Uwe Wulfrath (Geschäftsführer GWG), Architekt Andreas Ertel (Schwille Architekten), Till Walter (Ingenieur Gruppe Bauen PartG mbB) sowie von Daniel Schaible (Holzbau Schaible GmbH) vorgestellt.
Bereits bei der Planung war der Wunsch der Bauherren, das Gebäude soweit wie möglich als Holzbau zu errichten, um CO2 einzusparen, aber auch um die Gebäudelasten im Hinblick auf die in Tübingen vorliegende Erdbebenzone 3 zu reduzieren. Hinzu kam die Anforderung nach einem hohen Vorfertigungsgrad, um die Bauzeit vor Ort zu minimieren und folglich dadurch eine höhere Kostensicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus standen die Themen Brandschutz, Schallschutz sowie die Modellbildung FEM und BIM im Lastenheft der Bauleitung.
Aktuell in der Umsetzung zeigen sich im Innenraum des Gebäudes zahlreiche, gewollt sichtbare Holz-Tragekonstruktionen in den Wänden und Decken, welche wiederum zur positiven Atmosphäre der zukünftigen Bewohner/-innen beitragen sollen. Das Projekt wird in großen Teilbereichen in Brettsperrholz-Bauweise (14 bis 24 cm) errichtet, das Pflegeheim über zwei Geschosse in Holz-Hybridbauweise. Ab dem dritten Wohngeschoss ist wiederum eine reine Holzkonstruktion mit Brettsperrholzdecken, BSPH-Innenwänden und Holzständeraußenwänden geplant. Die Badezimmereinrichtungen wurden jeweils als vorgefertigte Sanitärfertigzellen in Metallständerbauweise errichtet und konnten mit geringem Zeitaufwand vor Ort endmontiert werden.
Die Menge des aus regionalen Waldbeständen verwendeten Holzes kann bei diesem Bauprojekt als maximal bezeichnet werden. Alle technisch und statisch möglichen Tragwerksteile wurden in entsprechender Holzbauweise geplant und umgesetzt. So beträgt der Holzanteil am Bruttorauminhalt vom ersten bis zum fünften Obergeschoß insgesamt rund 60 Prozent. Davon sind ca. 1.090 m3 Holz in tragenden Massivholzdecken, tragenden Massivholzwänden und Holzstützen (BSPH, BSH, NA), ca. 105 m3Holz in 1.250 m2 Holzständerbauwänden sowie rund 120 m3 Holz in den geplanten 92 Sanitärfertigzellen verbaut. Insgesamt entspricht dies einer Menge von ca. 1.315 m3 Holz.
Vorbildfunktion für den Holzbau: Das Tübinger Bauprojekt Hechinger Eck leistet als KfW Effizienzhaus 40 einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Holzbaukultur in der Region. Verschiedenste Nutzungen durch Wohneinheiten, Altenheim, Schule und Gewerbeeinheiten schaffen an vielen Stellen architektonische, geometrische, statische sowie brandschutztechnische Randbedingungen. Das Projekt veranschaulicht auf eindrucksvolle Art und Weise, dass auch anspruchsvolle Aufgaben in Holz- bzw. Holzhybridbauweise erfolgreich durchführbar sind.
proHolzBW veranstaltete diese Veranstaltung im Auftrag der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg. Fragen zu diesem Event beantwortet Ihnen gerne Joachim Hörrmann, Koordinator Holzbau bei proHolzBW: hoerrmann@proholzbw.de
(Bilder: proHolzBW)
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