Seewald-Besenfeld, 15. Mai 2023. Was mit dem Zusammenschluss der drei renommierten Unternehmen Sägewerk Echtle (Nordrach), Säge- und Abbundwerk Kübler (Haiterbach) und Sägewerk Streit (Hausach) im Jahr 2021 seinen Ursprung genommen hatte, ist nun konkret geworden: Im Rahmen der Eröffnungsfeier mit 300 geladenen Gästen wurde das HolzBauWerk Schwarzwald im Seewalder Teilort Besenfeld offiziell eingeweiht. In der neuen Produktionsstätte für Brettsperrholz (Cross Laminated Timber CLT) können im Jahr bis zu 40.000 Kubikmeter hergestellt werden, je nach Gebäudeteyp können damit 600 bis 1000 Wohneinheiten gebaut werden.
Seewald-Besenfeld, 15. Mai 2023. Was mit dem Zusammenschluss der drei renommierten Unternehmen Sägewerk Echtle (Nordrach), Säge- und Abbundwerk Kübler (Haiterbach) und Sägewerk Streit (Hausach) im Jahr 2021 seinen Ursprung genommen hatte, ist nun konkret geworden: Im Rahmen der Eröffnungsfeier mit 300 geladenen Gästen wurde das HolzBauWerk Schwarzwald im Seewalder Teilort Besenfeld offiziell eingeweiht. In der neuen Produktionsstätte für Brettsperrholz (Cross Laminated Timber CLT) können im Jahr bis zu 40.000 Kubikmeter hergestellt werden, je nach Gebäudeteyp können damit 600 bis 1000 Wohneinheiten gebaut werden.
„Bislang musste CLT hauptsächlich aus Österreich importiert oder aus Bayern bezogen werden, dank dem neuen Brettsperrholzwerk gibt es das massive Holzprodukt künftig auch aus dem Schwarzwald“, so Minister Peter Hauk in seiner Rede. Was Hauk, selbst studierter Forstwirt und in der Landesregierung für die Bereiche Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz verantwortlich, darüber hinaus mit sichtbarem Stolz erfüllte: „Mit dem neuen Werk entwickeln wir nicht nur ganz neue Möglichkeiten für den nachhaltigen Holzbau, sondern stärken auch den Wirtschaftsstandort Nordschwarzwald durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze“. Aktuell sind in der 13.000 Quadratmeter großen Fertigungshalle rund 30 Mitarbeiter beschäftigt, bei voller Auslastung werden es knapp 50 sein.
Der Freudenstädter Landrat Klaus Michael Rückert war nicht weniger begeistert als sein Vorredner Hauk. „Was wir hier erleben, ist bisher einmalig für Baden-Württemberg und natürlich auch für unseren Landkreis: Das neue Werk verbindet modernste Produktionstechnik auf dem Niveau von Industrie 4.0 mit dem regenerativen und damit einzigartigen Werk- und Baustoff Holz – oder um es mit anderen Worten zu sagen: Wir bringen High-Tech und Tannenduft zusammen.“
Warum der Holzbau zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels so wichtig ist, wurde aus dem Festvortrag von Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber deutlich: „Die globale Erwärmung der Erde um zwei oder mehr Grad hat dramatische Folgen, große Landstriche wären nicht mehr bewohnbar und zwei bis drei Milliarden Menschen müssten umgesiedelt werden. Undenkbar und friedlich nicht möglich!“. Die Erwärmung unseres Planeten sei in erster Linie die Folge der weltweit ungezügelten Emission von Kohlendioxid CO2. Und genau da kommt für Schellnhuber, 1992 Gründungsdirektor des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung, der Holzbau ins Spiel: „Durch die Bindung von Kohlenstoff während der gesamten Nutzung eines Holzgebäudes wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Das kann kein anderer Baustoff“. Nach Aussage von Schellnhuber ist es „das Gebot der Stunde, den sogenannten Overshoot schnellstmöglich umzusetzen“. Was nichts anderes bedeutet, als der Atmosphäre überproportional viel CO2 zu entziehen, um die drohenden Auswirkungen der globalen Erwärmung einzudämmen.
Für Schellnhuber ist dabei der Einsatz des Werk- und Baustoffes Holz ohne Alternative: „Degradierte Flächen müssen neu aufgeforstet werden, bestehende Wälder müssen erhalten bleiben, wir brauchen den Wald als Kohlendioxid-Speicher“. Sein Credo: „Die beste Nutzung ist die langlebige Nutzung – mit dem Einsatz von Holz auf der Basis der nachhaltigen waldwirtschaftlichen Nutzung“.
„Quo vadis Holzbau – wohin führt der Weg des regenerativen Baustoffes in der näheren Zukunft?“ Dies das Motto einer Podiumsdiskussion, die von Prof. Dr. Bastian Kaiser (Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg) moderiert wurde. Neben Minister Peter Hauk und Hans Joachim Schellnhuber mit dabei: Katrin Schindele (MdL, CDU), Klaus Mack (MdB, CDU), Lars Schmidt (Bundesverband Deutsche Säge- und Holzindustrie DeSH) und Konstantin zu Dohna (Holzbau Baden-Württemberg). Auch in dieser Runde war das Fazit und die Ausrichtung klar: Nur mit dem Holzbau und seinen ökologischen Vorteilen sind die ehrgeizigen Klimaschutzziele von Land und Bund annähernd erreichbar.
Brettsperrholz, so wie es künftig in Besenfeld hergestellt wird, ist ein flächiges, massives Holzprodukt und besteht aus mindestens drei rechtwinklig zueinander verklebten Lagen von Brettern aus Schnittholz von Nadelbäumen. Da es mit sehr großen Abmessungen produziert werden kann, ist es für die Herstellung von Bauteilen wie Wand- oder auch Deckentafeln verwendbar. Damit können neben Wohnhäusern auch mehrgeschossige Holzgebäude mit bis zu acht Stockwerken realisiert werden. Und: Das im Vergleich zu Beton oder Zement deutliche leichtere Baumaterial eignet sich sehr gut bei der Aufstockung bestehender Gebäude oder bei der Sanierung im Bestand.
Weitere Informationen zum HolzBauWerk Schwarzwald über www.holzbauwerk-schwarzwald.de.
Bilder 1 bis 6 proHolzBW, Bild 7 HBW Schwarzwald.
Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Nachfolgend können Sie wählen, ob und ggf. welche nicht-essenziellen Cookies Sie akzeptieren möchten und erhalten hierzu weitere Informationen.