Ostfildern, 12. Januar 2024. Worum geht es eigentlich beim Holzbau? Welche Technologie kann Holz so beurteilen und verändern, dass konstruktiver Holzbau möglich wird? Prof. Willem van der Kuilen forscht an der TU München zum Werkstoff Holz und berichtete am Holzbau-Donnerstag von proHolzBW über „Die Holzkette vom Sägewerk über das Holzprodukt bis hin zum Holzhochhaus.“
Variable Materialeigenschaften und Einsatzmöglichkeiten.
Der Quer- und Längsschnitt von einem Baum zeigt die unterschiedlichen Eigenschaften des natürlichen Materials Holz – Splintholz, Kernholz und Adultholz inklusive der Jahresringe: Schon im Wald ist bei der Auswahl von Holz wichtig, Waldbestände digital (zum Beispiel mit Drohnen) zu erfassen mit der jeweiligen Holzqualität. Diese Erfassungs- und Nachverfolgungsmethoden ermöglichen gleichzeitig das Monitoring der CO2-Speicherkapazität. Wächst eine Buche in einem Buchenbestand oder in einem Kiefernbestand? Die Eigenschaften des Baumes ändern sich je nach Standort, und damit die späteren Einsatzmöglichkeiten im konstruktiven Holzbau. Leichte Holzarten wie die Pappel können auch in Spezialanwendungen wie Windradanlagen Einsatz finden.
Digitale Sortierung.
Je dichter Bäume gepflanzt werden, desto höher wachsen die Bäume und können wirtschaftlich besser genutzt werden. Bei einer Bepflanzung von 4000 Stück pro Hektar ist die Holzqualität zum Beispiel viel besser als bei einer Bepflanzung von 1000 Stück pro Hektar. Im Rahmen der visuellen Sortierung wird in Festigkeitsklassen sortiert. Die Effizienz ist allerdings begrenzt, da feine Qualitätsunterschiede nicht machbar sind und hohe Festigkeiten nicht gesondert genutzt werden. Eine digitale Sortierung kann dagegen die Biege-Festigkeiten verschiedener Holzarten präzise erkennen und entsprechend das Material sortieren. Das Ergebnis: Holzarten können je nach Festigkeiten und sonstigen Eigenschaften gemeinsam für ähnliche Anwendungen verarbeitet und eingesetzt werden – zum Beispiel für BSH-Bretter. Die Erstellung eines digitalen Zwillings von Brettschichtholz ermöglicht eine Diversifizierung und den genauen Einsatz der richtigen Materialien bezüglich Festigkeit. Außerdem kann das einzelne Bauelement über den gesamten Lebenszyklus weiterverfolgt werden.
Abbildungen: TU Delft/TU München
Mehr Informationen zum Forschungsbereich Holz an der TU München.
Der Holzbau-Donnerstag
Der “Holzbau-Donnerstag” bietet drei kostenfreie Formate, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen: Jeden ersten Donnerstag im Monat findet “Der Werkvortrag” statt, jeden zweiten Donnerstag im Monat das Seminar “Im Detail” und jeden dritten Donnerstag im Monat das Seminar “Cluster Innovativ”. Der Holzbau-Donnerstag ist eine Veranstaltung von proHolzBW im Auftrag der Holzbau-Offensive BW.
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