17.03.2021
Verleihung Deutscher Brückenbaupreis 2020: Auszeichnung für Holzbrücke in integraler Bauweise
Die von proHolzBW-Partner Schaffitzel Holzindustrie erstellte, montierte und mitentwickelte Stuttgarter Holzbrücke in Weinstadt erhält weitere Ehrung.
Ostfildern/Schwäbisch Hall, 17. März 2021. Nachdem die Verleihung des Deutschen Brückenbaupreises aufgrund der Corona-Pandemie 2020 verschoben worden war, fand die Preisverleihung nun dieses Jahr statt.
Am 08. März 2021 wurde der Deutsche Brückenbaupreis 2020 virtuell durch die Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure VBI verliehen. Mit dem Deutschen Brückenbaupreis, der alle 2 Jahre vergeben wird, sollen die herausragenden Leistungen der Ingenieure im Brückenbau gewürdigt werden, ebenso soll die Öffentlichkeit mehr über deren Bedeutung für die Baukultur erfahren. Unter den 42 eingereichten Projekten erhielt die Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken eine Auszeichnung. „Die integrale Massivholzbrücke mit frei sichtbarem und nur konstruktiv geschütztem Holzüberbau betont ihren Anspruch auf nachhaltiges Bauen. Sie ist ein ebenso innovatives wie schönes Bauwerk. Mit ihrer sanft geschwungenen Gestalt fügt sie sich hervorragend in die Parklandschaft der Rems ein,“ hieß es in der Jurywertung des Deutschen Brückenbaupreises.
Die Brücke „Birkelspitze“ in Weinstadt ist eine von drei Brücken, die nach dem Konzept der Stuttgarter Holzbrücke gebaut wurden. Die Entwicklung der Stuttgarter Holzbrücke stützt auf ein EFREForschungsprojekt, welches durch die Europäische Union, das Land Baden-Württemberg sowie
proHolzBW gefördert wurde. Beteiligte Partner des Forschungsprojektes waren die Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart (MPA), Cheret Bozic Architekten, das Ingenieurbüro Knippers Helbig und Schaffitzel Holzindustrie. Weiter nahm das Ingenieurbüro Miebach im Auftrag von Schaffitzel Holzindustrie an Projektbesprechungen teil und ließ seine Erfahrungswerte miteinfließen.
Die Stuttgarter Holzbrücke ist eine Fußgänger- und Radwegbrücke mit blockverklebtem Haupttragwerk aus Fichten-Brettschichtholz als getreppten Querschnitt. Eine Besonderheit ist dabei der sogenannte integrale Stoß, das heißt die Widerlager sind durch Betonrippenstähle integral und fugenlos angeschlossen. Dadurch kommen Holzbrücken ohne Dehnfugen am Übergang zu den Widerlagen aus und weisen eine höhere Lebensdauer auf. Weitere Highlights sind das integrierte
Monitoringsystem mit Hilfe dessen sich Feuchteveränderungen an der Brücke frühzeitig erkennen lassen, sowie der innovative Brückenbelag aus karbonbewehrten Betonplatten. Das Konzept der Stuttgarter Holzbrücke wurde bereits in der Kategorie Komponenten/Konzepte mit dem Deutschen
Holzbaupreis 2017 sowie dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg in der Sparte Infrastruktur/Ingenieurbau 2020 ausgezeichnet.