05.12.2016 Sylvie Wiest

Vielfalt, Kreativität und Ganzheitlichkeit – 38. Fachtagung Holzbau Baden-Württemberg begeistert für das Bauen mit Holz

Die 38. Fachtagung Holzbau Baden-Württemberg im Hospitalhof Stuttgart bot zahlreichen Architekten, Planern, Ingenieuren, kommunalen Verantwortungsträgern und studierenden Nachwuchskräften hochkarätige Holzbauexpertise. Am 29. und 30. November 2016 informierten sich insgesamt mehr als 350 Teilnehmende bei Fachvorträgen zu realisierten Bauvorhaben sowie bei Messeständen zu aktuellen Lösungen im modernen Holzbau. Ob mehrgeschossiges Bürogebäude, Schule, Studierendenapartment oder spektakulärer Konferenzraum mit besonders herausfordernden Vorgaben – der Einsatz von Holz bringt enorme Mehrwerte für Bauherrn und Nutzer. Die Informations- und Netzwerkveranstaltung wurde von proHolzBW gemeinsam mit Partnern organisiert und überzeugte mit praxisnahen Projektvorstellungen aus Sicht von Planern und Ausführern.

Das Bauen und Gestalten mit Holz spielt gerade in Baden-Württemberg eine immer größere Rolle und wird im Hinblick auf das erwartete Weltbevölkerungswachstum sowie sich verändernde Klimabedingungen zur Notwendigkeit. Die 38. Fachtagung Holzbau Baden-Württemberg der proHolzBW bot insbesondere für Architekten, Planer, Ingenieure, kommunale Verantwortungsträger und studierende Nachwuchskräfte die Möglichkeit, Einblicke aus der Holzbaupraxis zu bekommen. Die Mehrwerte der Holzverwendung im Bauwesen wurden anhand der Beispiele greifbar. Die Referenten erläuterten Konstruktion, Tragwerk, Brandschutz, Schallschutz oder Gesamtplanung der realisierten Projekte jeweils aus ihrer Perspektive. Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten Anregungen und praktische Hilfestellungen für Planung, Entwurf und Umsetzung eigener Projekte.

Dank der großen Resonanz der vergangenen Jahre wurde die Veranstaltung auf zwei Tage erweitert. Das Programm wurde insbesondere für Architekten und Ingenieure zusammengestellt. Gemeinsam mit den Partnern Hochschule Biberach, Ingenieur- und Architektenkammer Baden-Württemberg sowie dem Ministerium für Ländlichen Raum Baden-Württemberg und Forst BW plante proHolzBW die abwechslungsreichen Tage. Moderne Gebäudekonzepte, innovative Detaillösungen und inspirierende Berichte regten Diskussionen und den Gedankenaustausch an. Hagen Maraun, Geschäftsführer der proHolzBW, begrüßte die Teilnehmenden und eröffnete die Veranstaltung. Sabine Djahanschah, Deutsche Bundesstifung Umwelt aus Osnabrück, führte durch den ersten Tag und moderierte die Podiumsdiskussionen.

Zunächst präsentierte Christian Czerny, Liwood Management AG aus München, Apartmenthäuser für Studierende in Heidelberg. Frank Kramarczyk, TSB Ingenieurgesellschaft mgH Tichelmann und Barillas Ingenieure aus Darmstadt, erläuterte das Brand- und Schallschutzkonzept. Rainer Weyand, Studierendenwerk Heidelberg, gab einen Erfahrungsbericht aus Sicht des Bauherrn und Betreiber. Die drei fünfgeschossigen Gebäude wurden raumoptimiert im städtischen Kontext errichtet. Sie vereinen Wirtschaftlichkeit, Wohnqualität und Belastbarkeit aufgrund von häufigem Nutzerwechsel. „Der Holzbau ermöglicht eine vergleichsweise schnelle Inbetriebnahme, was die Wirtschaftlichkeit erhöht“, stellte Weyand als Vorteil heraus. Die modernen Bauten sind mit einem besonders durchdachten Energiekonzept ausgestattet, was die Energieausgaben auf niedrigstem Niveau hält.

Als zweites Projekt stellte Stefan Rappold, Behnisch Architekten aus Stuttgart, den Konferenzsaal OMPI der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf vor. Der architektonisch anspruchsvolle Saalkörper wurde vollständig aus Holz gefertigt und mit Schindeln im Außenbereich verkleidet. Durch die umfassende Vorfertigung der Holzelemente konnten die beengten Logistikvoraussetzungen vor Ort deutlich entspannt werden. Hermann Blumer, Création Holz AG aus Herisau, berichtete lebhaft aus der Konstruktionsentwicklung des herausfordernden Planungsentwurfs mit einem 35 m langen Kragarm. 130 unterschiedliche Kastenelemente, aus regionalem Holz gefertigt, formen das individuelle Versammlungsgebäude. „Durch eine konstruktive Zusammenarbeitskultur sämtlicher Gewerke werden solche außergewöhnlichen Projekte möglich“, betonte Blumer.

Der mehrfach ausgezeichnete Vorarlberger Architekt Juri Troy, Juri Troy Architects aus Wien, überzeugte mit ganzheitlichen Entwürfen, anspruchsvollen Details sowie nutzerorientierten Umsetzungen. Seine neu gedachten Ansätze und Herangehensweisen bringen eine besondere Ästhetik und Poesie zum Ausdruck. Für Troy bietet der moderne Holzbau neue Perspektiven einer holistischen Betrachtung von Gebäuden. Nach dem inspirierenden ersten Seminartag lud proHolzBW die Teilnehmenden zum einem Abendevent mit Livemusik ein.

Der zweite Tag, moderiert von Kurt Schwaner und Jörg Schänzlin, Hochschule Biberach, richtete sich thematisch vorwiegend an Ingenieure. Es wurde deutlich, dass moderner Holzbau anderen Bauweisen in nichts nachsteht und Mehrwerte bietet. Zunächst erläuterte Stefan Winter, Konstruktions GmbH & Co.KG aus Lauterbach, den Mehrgeschosser K8 im Hinblick auf die Tragwerksplanung und den Brandschutz. Deutschlands erstes seriell gefertigtes Holzgebäude mit acht Vollgeschossen zeigte die Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus. Das Plusenergie-Gebäude versteht sich als Baukastenkonzept mit standardisierten Bauelementen. Anschließend begeisterte Josef Haas, Geschäftsführer der Kampa GmbH aus Aalen, mit viel Emotion für das Bauen mit Holz. Unterlegt mit Rechenbeispielen stellte er die Wirtschaftlichkeit von Holzgebäuden heraus. Des Weiteren forderte er die Umstellung auf funktionale Ausschreibung und Leistungsbeschreibungen.

Als weiteres Projekt wurde die Europäische Schule Frankfurt mit ihren Besonderheiten von Andreas Krawczyk, NKBAK aus Frankfurt, vorgestellt. Die hohe Identifikation mit dem Holzgebäude schafft belebte Räume und eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre. Das aus 98 Holzmodulen errichtete Gebäude bietet den Schülerinnen und Schülern somit optimale Lernvoraussetzungen. Matthias Eisele, Merz Kley Partner aus Dornbirn, präsentierte die Details im Tragwerk. Er erläuterte Beweggründe für module Bauweisen und deren statische Ansprüche. Eisele zeigte die Zusammenhänge zwischen der Anordnung von Modulen und deren Lastenverteilung auf.

Abschließend sprach Jan Knippers, Knippers Helbig Ingenieure GmbH aus Stuttgart, über neue Holztragwerke mittels computerbasierter Prozessketten. Anhand unterschiedlicher Beispiele innovativer Ingenieuren des vergangenen Jahrhunderts über heutige bionische Ansätze, führte Knippers hin zu den computersimulierten Forschungspavillons der Universität Stuttgart. Robotisch produzierte Holzpavillons mit Steck-, Fingerzinken- und Nähverbindungen, übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik, ermöglichten einen Blick in die Zukunft.

Ein Tagungsband diente den Teilnehmenden als Begleiter. Darin wurden alle Vorträge zusammengeführt und die Referenten vorgestellt. Bereichert wurde die Veranstaltung durch eine Messe im Foyer mit Firmenpräsentationen sowie durch die Ausstellung Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015. Die gelungene Veranstaltung motiviert die Veranstalter auch im kommenden Jahr wieder über aktuelle Projekte und Entwicklungen im Holzbau zu berichten.

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